(Original auf www.kaizers.no, Backup des Textes hier)

Mitten in der Festivalsaison, und die Kaizermaschinerie verwüstet ganz Europa.

Man muß weit reisen, wenn man Ambitionen hat, die gesamte Bevölkerung Europas mit Ompa-Rock zu versorgen. Dieses Wochenende haben Kaizers in der Schweiz, beim Stavern Festival und beim schwedischen Arvika-Festival gespielt.

- Solche "Schweiz-direkt" Konzerte sind ganz schön heftig, erzählt Terje Killmaster Kaizer. Wir sind morgens um vier zum Flughafen Gardermoen gefahren, nach Amsterdam geflogen, von dort weiter nach Zürich, bevor wir dann für das letzte Stück Weg nach Bern den Bus genommen haben. Um fünf Uhr nachmittags spielten wir dann, nach ca. 11 Stunden unterwegs. Wenn man dann auch noch am nächsten Morgen um halb sechs aufstehen muß, um zurück nach Norwegen zu kommen, dann kommt man sich vor wie auf amerikanischer Zeit.

- Hat das Einfluß auf das Spielen und den Spaß dabei?

- Nicht automatisch, eigentlich nicht. Das Konzert in der Schweiz war speziell, weil es ein bißchen ein "vier Jahreszeiten in einem Gig" Konzert war. Als wir anfingen, war der Himmel strahlend blau und es war Sommer, aber plötzlich fing es an zu schütten und alle wurden in fünf Sekunden platschnass. Der Regen war unglaublich stark, und einige suchten Schutz, aber die meisten bekamen einen Extra-Kick und heizten sich noch mehr auf. Um seine Solidarität zu zeigen, unternahm Janove natürlich eine Tour ins Publikum und sang Kontroll på Kontinentet draußen im Platzregen.

- Nett von ihm. Sonst noch was lustiges zu berichten von der Tour?

- Es war ein lustiges Wochenende, wir haben eigentlich recht viel gesehen, aber bseonders lustig war eine Episode vom Backstage in Arvika. Es war nachdem wir gespielt hatten. Franz Ferdinand mit Band und Crew waren backstage gekommen und saßen dort und relaxten. Dann kam ein Verantwortlicher vom Festival rüber zu Rune Mink und bat hin, woanders hinzugehen, um die Erdnüsse, an denen er rumkaute, zu essen, weil einige in Franz Ferdinand allergisch wären.

- Allergisch dagegen, jemanden Erdnüsse essen zu sehen?

- Seltsam, nicht? Man hat ja von Nußallergien gehört, und das ist ja auch ernst zu nehmen, aber es muß auch Grenzen der Empfindlichkeit geben. Anstatt daß wir uns also einfach einer solch seltsamen Anweisung fügten, ging ich rüber zu dem Sänger, der da saß und ein Buch las, und fragte ihn, ob es wirklich so schlimm mit der Nußallergie wäre, daß sogar andere Menschen sie nicht essen dürften.

- Und was hat er darauf geantwortet?

- Er fing nur an zu lachen und fragte "who said that?" und erklärte, daß in ihrem Raider stünde daß SIE keine Erdnüsse haben wollten, weil er und ein anderer allergisch wären, aber andere dürften gerne reinhauen, es wäre ihm egal.

- Hehe.

- Das war recht lustig. Sie waren ja extrem nette und bodennahe Leute, ohne jede Form von anstrengendem, überzogenen Selbstsinn, die Jungs. Aber es ist wahr, solche Dinge sind es, die dafür sorgen, daß Leute unfreiwillig solche "arrogant" oder "Star-Allüren"-Stempel aufgedrückt kriegen, völlig unverdient.

Schon am Mittwoch stehen weitere Abenteuer an, wenn Kaizers auf der Müllhalde in Arendal spielen. Das wird wohl ein spezieller Kaizer-Abend!



Konzertjunkie auf Facebook:
https://www.facebook.com/ konzertjunkie
Konzertjunkie beiTwitter: kaizers_kj
16.7.2006: Festival-Leben