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Das zweite Kaizers-Konzert in Frankreich – dieses Mal aber gerade mal eine knappe Stunde von der deutschen Grenze entfernt. Und auch wenn ich mir gerade vor drei Wochen geschworen habe, NIE WIEDER ein großes Festival mitzumachen, mußte ich da natürlich hin. Was auch sehr gut war, damit kann ich diesen Vorsatz nämlich wieder begraben – es ist durchaus möglich, ein großes Festival so zu veranstalten, daß man auch als Besucher dabei Spaß hat. Da könnten sich die Organisatoren vom Southside eine dicke Scheibe von abschneiden…

Erstmal gut vier Stunden Anfahrt (wobei fast eine Stunde allerdings simpel und einfach dadurch zustande kam, daß ich zu blöd war, vorher mal nach Staumeldungen zu gucken und prompt beim Auffahren auf die Autobahn im Stau stand – anstatt einfach _gleich_ andersrum zu fahren… *seufz*), dann Transfer vom Parkplatz zum Festival, und dann fast ‘ne Stunde Schlangestehen – gut, daß ich rechtzeitig da war… =;-) Immerhin hatte das Wetter sich mittlerweile ein bißchen beruhigt, und bis auf ein kleines bißchen Nieselregen vor Nine Inch Nails blieb es auch trocken – trotzdem schade, daß es nicht so schön sommerlich war wie letzte Woche. Aber egal, ich schweife ab… *g*

Also los zur großen Bühne, wo Kaizers der erste Act sein sollten. Schrieb ich “große Bühne”? Ich meinte natürlich “GROSSE Bühne”! Wohoo! (Mit mindestens vier Meter Graben zwischen Gitter und Bühne… *grr*) Und gerade mal die erste Reihe voll (von NIN-Fans…), sonst weit und breit kein Mensch zu sehen… *hüstel* Jegliche Bedenken waren aber völlig unnötig, denn als die Kaizers auf die Bühne kamen, war doch schon eine erhebliche Meute an Menschen versammelt. Von vorne kriegt man es ja nicht so mit, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß das Gelände nach der ersten halben Stunde gut gefüllt war – und zu Recht! Es kannte zwar kein Schwein diese komische Band, die da auf der Bühne stand, und ich hab insgesamt, also inklusive meinem, genau drei Kaizers-Shirts gezählt *g*. In den ersten zwei, drei Stücken merkte man das auch ziemlich, weil irgendwie jeder guckte und sich offensichtlich fragte, was DAS denn wohl sein sollte?!? Und dann schwappte der Kaizerswahn über Frankreich… *gg* Die Zuschauer wollte gerockt werden, und Kaizers gaben ihnen, was sie wollten! Es wurde fleißig mitgeklatscht und – na ja, zumindest ansatzweise mitgesungen, aber schließlich kannte ja auch kaum jemand die Lieder. =;-) Und je länger das Konzert dauerte, desto lauter wurde der Publikumschor. Und es kam auch immer mehr Bewegung in die Masse, und gegen Ende wurde fleißig gehüpft und geschwitzt. Sprich, Kaizers haben absolut überzeugt und mit Sicherheit einen Haufen neuer Fans gewonnen!

Die ersten paar Ansagen meisterte der Jackal komplett auf Französisch, auch mal was anderes. Hätte er gerne weiter machen können, aber irgendwann ist er dann doch aufs Englische umgestiegen. Also, außer wenn das Publikum antworten mußte. So mußten wir in Sigøynerblod natürlich “plus vite” schreien. Aber ich finde es einfach furchtbar, wenn eine Menschenmasse im Chor “ooooouuuuuiiiii” schreit. Das klingt irgendwie, als wäre ihnen übel. *g* Da hätte der liebe Herr sich gerne mal mit “Yeah” zufrieden geben können… =;-)

Insgesamt gab’s wieder ein bißchen mehr Publikumsinteraktion als auf den letzten Festivalshows, die ich gesehen habe. Der Jackal animierte ständig zum Mitklatschen und -singen, und bei Bak et halleluja gab es auch wieder einen langen Publikums-Sing-Teil. Warum ist eigentlich _immer_ meine Seite leiser, hmm? Schiebung!!!1
Äh ja, ich schweife schon wieder ab. Der lange Zwischenteil könnte natürlich auch daran gelegen haben, daß sie mit gut 60 Minuten eine recht lange Spielzeit – und damit Luft für sowas – hatten.

Tja, bleibt noch zu sagen, daß sich große Brecheisen offenbar nicht zum Flaschenöffnen eignen, und, ach ja, die Setlist (aus dem Gedächtnis, aber ziemlich sicher korrekt):
Ompa til du dør, Bøn fra helvete, Hevnervalsen, Container, Mann mot mann, Di grind, Señor Flamingos adieu, Blitzregn Baby, Sigøynerblod, Bak et halleluja, Kontroll på kontinentet, Maestro.

Damit war dann der Hauptact des Abends gelaufen, die Support-Acts kamen diesmal halt hinterher… Bloc Party fand ich doof, Queens of the Stone Age nicht ganz so langweilig wie beim Southside, am Ende sogar recht gut, Nine Inch Nails waren klasse, Eagles of Death Metal auch, und als dann alle Leute zur Hauptbühne und den Chemical Brothers gestürmt sind, hab ich beschlossen, mir die nicht anzutun und mal an den “Strand” gucken zu gehen, also an die Bühne, die direkt am See lag, und da hat mich dann eine Elektro-Punkband (oder was auch immer *g*) namens The Faint ziemlich umgehauen (und das ist nu eigentlich wirklich nicht meine Musik, na ja, vielleicht war ich einfach nur fertig und fand alles toll oder so *g*), und bevor Bright Eyes mich danach zu Tode gelangweilt hätte, bin ich zurück in mein Auto und hab mich dann am nächsten Morgen (oder besser Vormittag *g*) mehr oder weniger erholt auf den Weg nach Hause gemacht. Mit dem Wissen, daß ich diese komische Band ja in gerade mal ‘nem Monat schon wiedersehe… =:-)

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1.7.2005: Belfort, Eurockéennes