So, ich werde mal versuchen, mich bei diesen Berichten ein bißchen kürzer zu fassen – sonst werden die nämlich nie vor den Konzerten in Deutschland online kommen… =;-)
Aber natürlich muß ich schon so ein bißchen darauf eingehen, wie ich überhaupt auf die Idee kam, nach Norwegen zu fahren und dort nicht nur das Konzert in Oslo zu sehen (sowas hab ich schließlich schonmal gemacht *g*), sondern auch gleich noch die in Stavanger und Bergen – wenn ich das nicht tue, haltet Ihr mich doch für total verrückt (ok, was ja jetzt nicht so weit weg von der Wahrheit wäre… *hüstel*). Ganz einfach: Warum sollte ich für nur ein Konzert nach Oslo fahren, da war ich ja schon mal, es ist das dritte Konzert der Tour – das wäre also nichts besonderes. Außerdem hatte ich dieses Jahr noch keinen Sommerurlaub. Und außerdem gab es da ein paar Verrückte Norweger, die auf die Idee kamen, gleich alle Konzerte anzugucken. Daher lag die Idee ja auf der Hand: Auf nach Norwegen, erst ein bißchen Urlaub, dann die ersten Konzerte der Tour! Und ja, das war ganz genau die richtige Entscheidung! Zuerst verbrachte ich also vier Tage in Bergen, das volle Touri-Programm (natürlich im Regen – und an dem Tag, an dem ich mich dazu entschlossen hatte, den ganzen Tag keinen Fuß nach draußen zu setzen und mich stattdessen mit Einkaufen und Museumsbesuchen zu vergnügen, kam natürlich die Sonne raus – am Ende war das dann der schönste Tag in Bergen, ich mußte meinen Einkaufstrip für Oslo aufheben und na ja, die Museen gibt’s auch das nächste Mal noch, wenn ich in Bergen vorbeischaue *g*). Am nächsten Morgen dann aufs Boot nach Stavanger, wunderschöne Aussicht (ein paar zuviele Wellen allerdings… *urghs*), und dann kam ich im strahlenden Sonnenschein in Stavanger an. Dort dann erstmal einfach sinnlos durch die Gegend laufen, alles angucken, die Sonne genießen… (und mittendrin mal kurz unsichtbar werden, als urplötzlich mitten in der Fußgängerzone vier Herren in Schwarz auftauchten und gerade kein Erdloch zum drin versinken zu finden war *lol*). Hübsches Städtchen, allerdings muß ich gestehen, daß ich recht froh war, mich schon bald mit den Verrückten Norwegern (keine Ahnung, ob Ihr Eure Namen hier drin lesen wollt, also bleib ich einfach mal bei “Verrückte Norweger”, ok? *g*) – denn so furchtbar viel gibt’s in Stavanger nu auch wieder nicht zu machen. Na ja, ich wär natürlich gern raus zum Preikestolen gefahren, aber dafür war die Zeit dann doch ein bißchen zu knapp.
Ähm ja, aber ich wollte mich ja kurzfassen (ha ha ha… *g*). Dann also das Vorspiel bei einer der Verrückten Norwegerinnen *g*, und dann los zum Konzert, denn wir hatten uns entschlossen, daß wir in die erste Reihe wollten. Haben wir auch geschafft, aber leider ein kleines bißchen zu weit an der Seite, daher klingt dieser Bericht vielleicht ein kleines bißchen… hmm… weniger enthusiastisch als die anderen. Das Konzert war spitzenklasse, aber es war einfach ein bißchen seltsam, ganz vorne zu stehen, ohne daß von hinten jemand drückt. *g*
Außerdem ist es auch sehr sehr seltsam, wenn ein Konzert mich irgendwelchen Dingen losgeht, von denen man _definitiv_ nicht erwarten würde, daß sie auf einem Konzert passieren. Ich werd da jetzt nicht weiter drauf eingehen, aber na ja, Kaizers sind einfach anders als alle meine anderen Lieblingsbands bisher. =;-)
So, und dann ging das Konzert los, und zwar mit dem Support Geoff Berner. Akkordion und Gesang und… Gequatsche. VIEL Gequatsche. An diesem Abend fand ich ihn furchtbar langweilig, muß ich gestehen, schließlich wollte ich Kaizers und nur Kaizers sehen. Und meine Meinung über ihn hat sich _sehr_ schnell gewandelt. Quasi direkt nach dem Konzert. *g* Der Kerl ist klasse!
Und dann ging’s endlich los, das erste Konzert der Maestro Tour! Hmm, allerdings sollte ich wohl nicht einfach alles verraten und Euch den Spaß verderben… ok, am besten machen wir das so: Erst gibt’s ich die “allgemeinen” Dinge zum Konzert, die bei allen Shows ähnlich waren, und die Setliste, alles mit einer Spoiler-Warnung außenrum. Wer will, kann den Teil dann einfach überspringen. Danach gibt’s dann die Sachen, die mir speziell von diesem Konzert in Erinnerung geblieben sind. Die enthalten dann zwar auch kleinere Spoiler (sprich: “während diesem und jenem Lied”), aber na ja, wer _überhaupt_ keine Spoiler haben will, soll halt einfach aufhören zu lesen. *g*
***SPOILER***
OK, also zuerst zur Bühnendeko: Ein RIESIGES neues Logo im Hintergrund – nicht mehr die runde Gasmaske, sondern ein rotes Neonschild mit “KAIZERS Orchestra”! Zuerst fand ich das Schild furchtbar häßlich, aber es ist doch recht beeindruckend, wenn es ganz am Anfang vom Konzert während des Intros (immer noch der Russian Dance, übrigens) aufleuchtet und später im Rhythmus blinkt und so. Das einzige, was mir an dem Logo nicht gefällt, ist die Tatsache, daß es in der falschen Schriftart it, sollte dieser alte Schreibmaschinen-Font sein – aber so war’s wohl billiger. =;-)
Dann gibt’s haufenweise Lampen auf der Bühne, Straßenlaternen im Hintergrund und vorne einige Spots. Paßt alles perfekt zusammen und gibt tolle Effekte, ich fand die Beleuchtung absolut klasse. Sonst gibt’s nicht viel Neues… ok, Minks Schlagzeug ist jetzt rot, Hellraizer hat ‘ne neue Jacke und Omen spielt ziemlich oft Akkordeon. Aber das sind ja alles Kleinigkeiten. Ach ja, außerdem gab’s zwei Saxophonisten auf der Bühne. Die Zwillingsbrüder aus der Tschechoslowakei… äh moment, die gibt’s doch nicht mehr! Also wohl aus Tschechien. =;-) Ed und Frank am Saxophon. Die beiden werden aber nicht bei der Europa-Tour dabei sein, schade – das klang echt super und hat einiges zum Sound beigetragen! Aber nein… “we can’t afford that”… *seufz*
Haufenweise neue Lieder – insgesamt fast alle vom neuen Album. Hier ist die Setlist (aus einer norwegischen Zeitung, keine Ahnung, ob die Reihenfolge stimmt, aber die Songs sind zumindest diejenigen, die ich mir auch gemerkt hatte): KGB, Delikatessen, Knekker deg til sist, Di grind, Container, Senior Flamingos adieu, Blitzregn baby, Bøn fra helvete, Christiania, På ditt skift, Auksjon, Papa har lov, Kontroll på kontinentet, Dieter Meyers Inst. Dann als erste Zugabe: Evig pint, Ompa til du dør, Maestro. Und danach noch das Gypsy finale als zweite Zugabe.
Zu den einzelnen Songs gibt’s auch einiges zu sagen; das ist jetzt nicht speziell vom ersten Konzert, sondern von allen dreien, die ich bisher gesehen habe:
KGB ist ein perfekter Opener, zuerst kommt Mink raus und fängt an zu spielen (natürlich klatscht das Publikum fleißig mit), danach kommt dann Thunder auf die Bühne und spielt mit, und dann einer nach dem anderen – bis dann endlich der Jackal auf die Bühne kommt, die Musik abbricht und das Publikum losschreit: “Å Meyer, gi meg et kyss….” Und die Saxophone… hah, toll! Delikatessen ist live natürlich auch toll, klar, wußte ich ja vorher schon. Ich bin mir noch nicht so sicher, ob der “Tanz”, den Hellraizer und Killmaster am Bühnenrand mit ihren Gitarren aufführen, cool aussehen soll und ob er es tut und so, aber lustig ist es auf jeden Fall… *gg* Knekker deg til sist ist auch toll, mir fällt dazu jetzt aber nichts besonderes ein, danach dann ist die Zeit dann reif für ein paar alte Lieder – den Anfang von Container haben sie ein bißchen abgeändert, der ist jetzt viel cooler! Danach dann Øyvinds großer Auftritt mit Senior Flamingo, das punkige Blitzregn Baby, danach dann der erste “echte” Einsatz der Fässer bei Bøn fra helvete. Und danach dann der Song, der sich auf den ersten drei Konzerten als mein absoluter Live-Favorit herausgestellt hat – Christiania. Ich liebe diesen Song ja schon auf Platte, aber live ist er einfach atemberaubend schön. Wenn das Publikum geschlossen mitsingt, auch wenn die Band schon längst aufgehört hat zu spielen… gåsehud. =:-) Ich fürchte nur, daß das in Deutschland so nicht funktionieren wird, aber bitte bitte bitte spielt das Lied trotzdem, ich glaube, ich könnte mir das stundenlang anhören, ohne daß es langweilig wird… hach. Danach dann På ditt skift, wohl das einzige Lied, das ich nach Christiania akzeptieren könnte. *g* Auksjon, auch sehr nett live, und dann Papa har lov… hmm. Da bin ich mir noch nicht so ganz sicher, ob’s mir gefällt. In Bergen fand ich’s toll, aber in Stavanger und Oslo total langweilig. Mal gucken, wie’s sich auf Dauer ergibt… Am Anfang muß das Publikum den Takt klatschen, danach kommt Thunder mit dem Bass dazu, “Harlem-orientiert”. Danach dann Kontroll på kontinentet mit der Bandvorstellung, wie immer, nichts neues hier (das hat mich beim ersten Konzert ein bißchen enttäuscht, aber eigentlich ist die Vorstellung so perfekt und ich bin froh, daß sie sie beibehalten haben!), und als letztes Lied dann Dieter Meyers Inst. – und das Lied ist live auch einfach nur toll. Am Anfang singt das Publikum fleißig mit, danach dann typischer Kaizerrock und am Ende die Fässer. OK, der Ölfaß-Teil funktioniert noch nicht ganz so, wie er wohl gedacht ist, aber sie haben ja noch genug Möglichkeiten zu üben. *g* Danach dann runter von der Bühne, wieder zurück während die Sirene aus dem Lautsprecher kommt (die echte haben sie leider nicht mehr dabei =:-(), danach Evig pint, Ompa und Maestro. Und dann zuguterletzt noch das Gypsy Finale mit einer neuen Version der zweiten (oder dritten?) Strophe von Bak et halleluja.
Hmm, was noch. Die Crew rennt in Anzügen rum, außer dem Backliner, der ist dafür als Elvis verkleidet – was natürlich zu einer Menge Gequatsche führt. *gg*
Das sollten so die Hauptpunkte sein…
***ENDE SPOILER***
So, ein langer Spoiler-Teil. Jetzt also die kleinen Spoilerchen. =;-)
In Stavanger hatten sie zwei “Konfetti-Kanonen” dabei, aber zum Glück nur in Stavanger *g*, die dann während Sigøynerblod explodierten – netter Effekt, aber ich bin sehr froh, daß sie die Dinger nicht mit auf Tour nehmen… solche Sachen konditionieren einen einfach zu schnell (Stichwort Pawlow *g*), und ich will nicht jedesmal zusammenzucken, wenn ich Sigøynerblod höre. *lol* Außerdem hat das Konfetti furchtbar geschmeckt. =;-) (Nein, ich hatte keinen Hunger, ich hab nur versehentlich eingeatmet. Keine gute Idee. *g*)
“Elvis is in the house! Er hat sich entschlossen, jetzt mehr hinter der Bühne zu arbeiten.” – “Oh, ich dachte, das wäre Elton John!” – “Nee, der ist doch tot…” Ähem, zumindest GLAUBE ich, daß sie das gesagt haben. Natürlich war alles (oder zumindest das meiste) auf Norwegisch. Ich hab zwar diesmal erstaunlich viel verstanden, aber ich übernehme trotzdem keinerlei Gewähr dafür, daß das, was ich verstanden hab, auch wirklich gesagt wurde. *g* Sprich, immer wenn hier irgendwelche Ansagen stehen, dann ist das eine grobe Annäherung von dem, was ich glaube verstanden zu haben. =;-) Und einen ganzen Haufen Ansagen hab ich überhaupt nicht mitgekriegt.
Der Jackal hat ein neues Mikro – custom made! “Kennt ihr Sennheiser? Könnt ihr alle ‘Sennheiser’ sagen?” Wieviel hat er dafür wohl gekriegt?!? *lol* Und wie gesagt, es ist “custom made”, die haben überhaupt nur drei solcher Spezialanfertigungen, eine für Prince, eine für Barry White, und eine eben für unseren Hernn Kaizers… ähm ja, scho’ klar. *rofl*
Als der Jackal sich für eins der Lieder eine akustische Gitarre umhängte, sagte er irgendwas wie “OK, jetzt gab’s ‘ne Menge Kaizers, jetzt hab ich die akustische Gitarre, jetzt kommt einer meiner Solo-Songs!” Und er spielte sogar die ersten paar Takte von Go tell her… *g*
Und als er sein Hemd auszog, forderte er die Mädels im Publikum dazu auf, dasselbe zu tun und die T-Shirts auf die Bühne zu schmeißen – und einige taten das sogar. Killmaster versuchte dann netterweise am Ende des Konzerts, die T-Shirts wieder brav zurückzugeben, aber ich bezweifle ja ein bißchen, daß die wieder bei den Eigentümerinnern ankamen, aber egal… *gg*
So, das ist das, woran ich mich erinnern kann. Ich war absolut begeistert von allem, was passiert ist, daher hab ich sicher ‘ne Menge vergessen, aber was soll’s. =;-)
Danach konnten wir noch dabei zugucken, wie sie ihre Goldenen Schallplatten für Maestro überreicht bekamen (übrigens ist es keine allzu schlaue Idee, Champagner über den Rahmen einer Goldenen Schallplatte zu trinken, aber es sieht definitiv cool aus. *lol*). Und danach ging’s dann noch ins Cementen, um die Tourauftakt zu feiern.