So, auf in die Schweiz! Ist ja eigentlich “um die Ecke” von mir aus, aber aufgrund widriger Umstände wie Maut und Franken verschlägt’s mich da eher selten hin – und ich war bisher weder in Bern noch in Zürich. Also erstmal ein bißchen Speed-Sightseeing nach der Ankunft in Bern, und siehe da, man schafft alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in anderthalb Stunden. Schöne Stadt, das!
Dann zum Club, den ich eher durch Zufall gefunden habe (mehr verstecken geht wohl kaum) – im Endeffekt war er aber durch die riesige Menschentraube, die vornedran stand, nicht zu übersehen. Das waren also alles die Leute, die reinwollten, aber noch keine Karte hatten – und wohl auch keine mehr gekriegt haben, schätze ich. Das Ding war nämlich absolut winzig. OK, zwar angeordnet auf drei Etagen, aber etwas sehen konnte man nur im Konzertraum – und der war ungefähr so groß wie mein Wohnzimmer. =:-o Und das sollte dann natürlich auch Auswirkungen auf das Konzert haben, gar keine Frage.
Aber los ging es natürlich mit Geoff Berner, der sich erstmal vorstellte. Schließlich heißt er BERNer. Weder verwandt noch verschwägert, allerdings. *g* Er war diesmal ziemlich in Quatschlaune, was dem Publikum zumindest am Anfang ein bißchen zuviel war (“do – you – understand – what – I – am – saying?”), aber spätestens beim Stupid-Song waren sie dann wach. Und ich fand den Auftritt mal wieder klasse.
Dann füllte es sich ordentlich, und es ging los. In die Setlist hatten sich dieses Mal ein paar Überraschungen eingeschlichen: KGB, Delikatessen, Knekker deg til sist, Container, Senior Flamingos Adieu, Blitzregn Baby, Bøn fra helvete, Di grind, Kontroll på kontinentet, Christiania, Evig pint, Maestro. Zugabe Ompa til du dør und Gypsy Finale, zweite Zugabe Dr. Mowinckel.
Los ging’s zuerst damit, daß der Jackal Geoff Berner als den Ami aus Texas vorstellte (“Wie, der hat euch erzählt, er wäre aus Kanada? Das war doch nur ein Witz, das habt ihr nicht verstanden!”). Dann erklärte er, daß er ja – genau wie der Club, heute seinen 35. Geburtstag feiern würde und ließ sich erst mal ein Geburtstagsständchen singen. (Bei der Zugabe mußten wir das dann nochmal machen, diesmal aber für den ISC. *g*)
Dann natürlich die typischen Fragen – wer ist aus Dänemark da? Wer aus Finnland? Komischerweise meldeten sich beide Male die gleichen zwei Typen. “Wie kann das sein? Mutter aus Dänemark und Vater aus Finnland? OK, dann ist die nächste Frage interessant: Wer ist aus Schweden?” – Da meldete der Typ sich interessanterweise dann nicht mehr. “Aha, das wäre auch nicht gut gewesen, you know us!” Und wer ist aus Norwegen? “Argh, die Crew dahinten kann ihre Hände runternehmen…” *lol* Dann wurde noch rumgefragt, wer auf dem ersten Kaizers-Konzert ist und wer schon öfter da war, und dann wollte der Jackal noch wissen, ob unten an der Videoleinwand auch noch Leute stehen und zugucken – keine Reaktion. “Hey, da unten an der Leinwand sind doch auch noch Leute, oder?” Keine Reaktion. “Hmm, das ist schlecht. We came a loooong way for this!”
Insgesamt gab’s natürlich sehr sehr viel Interaktion mit dem Publikum, kein Wunder, der Club war so winzig – und wenn man nicht auf die Fässer klettern kann, weil die Decke zu niedrig ist, läuft man halt einfach durchs Publikum nach hinten ans Mischpult. =;-) So spielte Killmaster sein Solo in Kontroll på kontinentet von hinten, der Jackal trug Hellraizer auf den Schultern durchs Publikum, und der Jackal selbst war natürlich ständig unterwegs. =;-) Bei Sigøynerblod im “Faster”-Teil verabschiedete er sich mal kurz von der Bühne und verschwand im Moshpit, bis er dann von Killmaster zurückbeordert wurde, damit sie mit Bak et halleluja weitermachen konnten. *g* Und irgendwann surfte er von hinten vom Mischpult zurück zur Bühne, war wohl einfacher so. =;-)
Vor Kontroll på kontinentet rief irgendwer irgendwas dazwischen, weiß nicht mehr was, daraufhin die Frage “What’s your name?” und die Antwort “My name is Sean!” – Hellraizers begeistert: “Er hat in einem ganzen Satz geantwortet!” *rofl* Dafür mußte er dann nach vorne und während Kpk tanzen, klatschen und gleichzeitig mitsingen.
Dann fing der Jackal irgendwann an, auf Norwegisch zu reden (aber außer “tusen hjertelige takk for det” hab ich nix mitgekriegt), und danach dann die Frage, wer das verstanden hätte – “So, you are here because of the music, right? Not because of the great lyrics, ’cause you don’t understand them. Just because of the music. Or maybe because of our good looks?” Riesiger Jubel. “Hellraizer, I said it. You owe me 100 bucks.” Und als Killmaster grinste: “YOU owe me 200.” =;-) Hellraizer wollte dann noch wissen, ob das nun Franken oder Euros wären – natürlich Euros, keine Frage. *g* Dann noch eine kleine Umfrage, wer denn nu wirklich wegen den Texten da wäre – waren 5 Leute, offensichtlich. Die wurden dann noch zum Rotweintrinken backstage eingeladen, aber Killmaster bot sich an, dann mit den anderen Leuten unten an der Bar Whiskey zu trinken und über die Musik zu reden. *g*
Irgendwann kam wieder die Sennheiser-Ansage. Killmaster saß derweil hinten auf der Bühne und unterhielt sich mit Hellraizer, Tenor war wohl “jetzt erzählt der das schon wieder…” – oder interpretier ich da jetzt zuviel rein? *g* Als der Jackal sich irritiert umdrehte, kam jedenfalls ein unschuldiges “Ingenting!” *rofl*
Beim Gypsy Finale trauten sich die Gitarreros dann doch noch auf die Tonnen, aber das half nicht viel. Hellraizer spielte quasi im Sitzen, und Killmasters Haltung sah auch nicht gerade gesund aus. *g*
Na ja, dann als Zugabe endlich mal wieder Dr. Mowinckel, und ein strahlender Jackal, der (ohne Mikro) irgendwas von Switzerland und “I never expected… and now this!” stammelte, hach… mal wieder der Beweis, jedes Konzert ist anders. Vom Wohnzimmer in die Arena – ich bin echt gespannt auf morgen!