Das nennt man wohl Triumphzug, oder so. Aber ich greife vor. =;-)
Eine Nacht im Auto, ‘ne Dusche an der Raste und danach wieder eine lustige Parkplatzsuche. Nein, es ist nicht nett, einen 10 Kilometer zu einem Parkplatz zu schicken, an dem dann “gesperrt” dransteht. *grmbl* Aber irgendwann hatte ich dann was, und der kleine Punk, den ich dann gefragt hab, ob die Strecke zum Festival von hier “laufbar” wäre, ist mir weder ins Auto gesprungen noch hat er mich angelogen. *gg*
Allerdings brauchte es dann einen Moment, um von Rock im Park aufs “Pfingstopenair Hauzenberg” umzuschalten. =;-) Nicht nur, daß diesmal Schlamm statt Teer und Kies angesagt war (aber das kennt man ja… ich sach nur St. Gallen und Haldern…), aber ich hab auch, nachdem ich die Bühne gesehen hab, erstmal die HAUPTbühne gesucht. Nachdem ich dann aber die Culturestage gefunden hatte (im kleinen Kirmeszeltchen), war ich dann doch überzeugt, daß dieser Mann da vorne auf der “großen” Bühne wohl Götz Widmann sein mußte und daß da auch Kaizers spielen würden. Äh ja. Das ist jetzt alles nicht negativ gemeint, es war halt nur ein klitzekleiner Gegensatz zu gestern. Und der Nightliner wirkte mitten im Schlamm auch ein bißchen deplaziert. *gg*
Egal. Da die Sonne rausgekommen war und mir der Herr Widmann nicht wirklich was geben konnte, bin ich nochmal zurück zum Auto spaziert und hab meinen Pulli weggebracht (FEHLER!), bevor ich dann, zurück auf dem Festivalgelände, auf Jackie und Lena getroffen bin und wir die restliche Zeit verquatscht und die Goldenen Zitronen überlebt haben. OK, vielleicht ist es ein Fehler, von denen nur “Für immer Punk” zu kennen, aber mit Punk hatte das ja mal gar nix zu tun?!? Na ja. Sick of it all fand ich dann gar nicht mal so übel, wobei ich die beiden Jungs, die auf der Bühne in der Ecke standen und auf Kommando auf die Bühne geflogene Bierbecher einsammelten und aufwischten, ja doch irgendwie lustig fand. “Was machst du denn so?” – “Ach, ich bin Bierbecherfänger bei Sick of it all.” *rofl*
Äh ja, ich schweife ab. Irgendwann waren die dann auch fertig, und jetzt wurde es spannend. Wir hatten uns ja schon die ganze Zeit gefragt, ob die Leute nach Soia alle verschwinden würden und dann nur noch die 20 Leutchen mit Kaizer-T-Shirts vor der Bühne stehen würden, oder ob sie da bleiben würden und dann logischerweise komplett abdrehen.
Zuerst sah es eher danach aus, als würden sie verschwinden – wir machten es uns in der ersten Reihe bequem. Plötzlich stand dann ein Baum neben uns (Ja. Keine weiteren Fragen bitte. Warum hab ich das eigentlich nicht fotografiert? *rofl*), aber der verschwand dann vor dem Konzert zum Glück wieder (also, er wurde verschwunden, natürlich *lol*).
Und dann ging’s los, und vom ersten Moment an kochte die Menge. OK, sie wollten Party, und sie bekamen alles, was sie sich wünschen konnten. Und in der ersten Reihe wurde es eng, meine Knie sind dick und blau, aber was soll’s, das war es wert. Das war mal wieder ein Konzert, wo man nachher nur strahlend rausgeht und denkt: “perfekt”. Eigentlich gab es kaum etwas “besonderes”, aber es stimmte einfach alles. Die Stimmung im Publikum, die Stimmung auf der Bühne, die Songauswahl. Tja, zum 50. kriegt man halt was Besonderes, auch wenn man’s gar nicht drauf anlegt… =;-)
Erstmal die Setlist (aus dem Gedächtnis): Ompa til du dør, Bøn fra helvete, Hevnervals, Delikatessen, Container, Senor Flamingos Adieu, Blitzregn Baby, Mann mot mann, Kontroll på kontinentet, Evig pint, KGB, Katastrofen, Maestro, Zugabe Gypsy Finale.
Ein paar Sachen konnte ich mir diesmal sogar merken. *g* Zum Beispiel, daß Helge sich mittendrin erstmal die Schuhe geputzt hat. Mit dem Handschuh. =;-) Aber verständlich, bei dem Schlamm und weißen Schuhen… kein weißer Anzug diesmal übrigens, war ja auch schon dunkel. *g* Kontroll på kontinentet kündigte der Jackal diesmal damit an, daß wenn wir ein Radio hätten, wir dieses Lied sicher schon gehört hätten. Äh… sicher?!? *lol* Und mittendrin hieß es auf einmal “und jetzt ein total neuer Song!” – was mich doch sehr gewundert hat, aber es kam auch “nur” Delikatessen. Was dem Publikum zu Ausflippen aber schon absolut reichte. *gg* Hellraizer kriegte in der Vorstellung sein Fett weg: “You look like a 6’5” hangover, with the towel.” Okaaaay. Und der Jackal übte sein Deutsch, indem er mittendrin immer wieder schrie “Singen Sie bitte!” *rofl* Und ich meine, bei Maestro auch teilweise “Schwing den Hammer” statt “Sving din hammer” gehört zu haben, aber das kann auch Einbildung gewesen sein.
Gegen Ende wurde es dann noch toller, als der Jackal wieder anfing, mit dem Applaus des Publikums zu spielen. Einfangen, freilassen, einfangen, in die Tasche stecken, rausholen, wegpusten… und dann fing er ihn wieder ein, ging rüber zu Hellraizer und steckte ihm den Applaus in die Hosentasche. Der konnte ihn jedoch kaum bändigen und gab ihn (nachdem er mal kurz entwischt war, natürlich) schnell wieder dem Jackal zurück. Hach ja… toll.
Sprich, einfach ein tolles Konzert. Keine großen “Besonderheiten”, einfach nur eine Spitzenstimmung. Und Kaizers waren ohne Frage der Höhepunkt des Festivals – ich habe zwar nur den einen Tag erlebt, aber da waren Kaizers die einzige Band, wo wirklich der gesamte Platz am Tanzen war und man überall nur strahlende Gesichter gesehen hat. Danke schön für ein perfektes 50. Konzert!
Und auch wenn sich danach keiner mehr sehen ließ (*grmbl*), mehr wollte ich gar nicht. Ein wunderschönes Konzert, nette Leute, und panische Blicke beim Bühnenabbau, als ich das mit dem 50. dann doch noch verraten hab und nirgendwo Schampus aufzutreiben war. *gg* Ganz vielen Dank, Ihr seid die Besten, und auf die nächsten 50! =:-)
Ach ja, und die Lehre des Tages: Wenn man Klopapier ins Publikum schießt, kommt es sofort zurück. =;-)