Ich liebe diese Band.
Diesmal waren die Erwartungen eher gering (“München toppen sie eh nicht!”), die Vorfreude aber um so größer. Die Erwartungen haben sie deutlich übertroffen, und die Vorfreude war mehr als berechtigt! Insgesamt war es diesmal eher ein “Quatschkonzert”, obwohl sie am Anfang ihr Programm schon sehr straff durchspielten. Gegen Ende wurde dann aber immer mehr geredet…
Die Setlist: KGB, Delikatessen, Knekker deg til sist, Bøn fra helvete, Container, Senior Flamingos Adieu, Blitzregn baby, Veterans klage, Mann mot mann, Kontroll på kontinentet, Min kvite russer, 9mm, Katastrofen, Dieter Meyers Inst., erste Zugabe: Du og dine, Bak et halleluja, Maestro, zweite Zugabe: Resistansen.
Insgesamt ist diesmal irgendwie furchtbar viel passiert, daher fasse ich mich mal etwas kürzer, sonst wird der Bericht dann doch ZU lang. =;-)
Ziemlich am Anfang kletterte ein Zuschauer auf die Bühne (die nicht sehr hoch war, eine Absperrung gab es nicht) und hüpfte durch die Gegend, bis Elvis ihn dann höchst elegant von der Bühne bat.
Dann entdeckte der Jackal einen gewissen Herrn, der mit Hemd und Krawatte in der ersten Reihe stand, und mußte doch erstmal die Krawatte richten, bevor er ihn dann bei Container auf die Bühne orderte, um für Frischluftzufuhr mittels Handtuchwedeln zu sorgen. Als Dank wurde ihm dann im Nachhinein auch Luft zugefechelt.
Kaizers wurden reich beschenkt. Die erste Zigarette, die der Jackal in die Hand gedrückt bekam, reichte er an Killmaster weiter – die zweite mußte sich dann Omen abholen. Was er damit machen sollte, wußte er aber nicht so genau. Danach wurde es dem Jackal zu bunt – weitere Geschenke sollten bitte direkt am Merchstand abgegeben werden. Das machten sie immer so. Normalerweise werden so um die 50 Geschenke abgegeben…
Danach wurde mal wieder gefragt, wer von wo ist. Einer kam aus Finnland, die Mehrheit aus Zürich, und ein paar aus Schweden. Aber – “If you are a Kaizer fan, you know that we have a problem not only with Houston, but also with Sweden. So get out!”
Dann ging es lange darum, wie man denn Zürich ausspricht. Der Jackal war ja schwer beeindruckt davon, wie James Hetfield es ausgesprochen hat, als sie in Zürich ein Metallica-Konzert besucht haben. “Zurich” – in tiefer Rockerstimme. Das mußte ein Rocker im Metallica-Shirt dann auch gleich mal vorführen. Und natürlich wurde diese Aussprache dann das ganze Konzert über durchgehalten.
Hübsch anzusehen war es, daß irgendjemand in der Mitte offenbar ständig damit beschäftigt war, Seifenblasen zu blasen. Warum der Jackal aber mitten in Senior Flamingo plötzlich anfing zu bellen, wir mir wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben.
Die Vorstellung in Kontroll på kontinentet war diesmal etwas anders als sonst. Der Jackal flüsterte mehr als daß er sang, und insgesamt war es auch viel langsamer. Dementsprechend improvisierte Thunder auch wild rum, bis alle dann wieder zur “normalen” Vorstellung übergingen. Killmaster machte mal wieder den “Moses”, und auf dem Rückweg verliebte er sich doch tatsächlich drei Mal, wie er uns in gebrochenem Englisch mitteilte. Ja, er liebt seine Arbeit! (Wußtet Ihr, daß “work” auf Englisch fast so klingt wie “wife”? *rofl*)
Dann 9mm als das neue Lied – “gefällt euch das? Ihr kennt es doch noch gar nicht, woher wollt ihr das wissen?”
Es war ein Sonntag, also fragte uns der Jackal natürlich, ob wir auch in der Kirche gewesen wären. Halleluja! (Aber ein Halleluja muß natürlich aus dem Herzen kommen, nicht aus der Lunge.) Er selber wäre ja nicht da gewesen, ob wir für ihn gebetet hätten?
Und während dieser ganzen Ansage mußte der Jackal sehr froh darüber sein, daß Blicke nicht töten können. Sonst wäre Omen zum Sünder geworden…
So, das ist so ziemlich alles, was mir einfällt. Die Stimmung war insgesamt sehr gut. Zwar nicht vergleichbar mit München, aber das war ja auch nicht zu erwarten. Publikum und Band hatten riesigen Spaß, und auch wenn ich es am Ende etwas enttäuschend fand, daß es auch auf Kaizerskonzerten Vollidioten gibt, die wiederholt versuchen, das Brecheisen zu klauen, insgesamt war das Publikum klasse.
Danach verquatschten wir uns dann noch etwas und kamen erst sehr spät los – und an der Grenze wurde ich doch zum allerersten Mal kontrolliert und nicht einfach durchgewunken. “Wo kommen Sie her?” – eine Schrecksekunde mit komplettem Blackout. Was weiß ich denn, wo dieses Konzert schon wieder war? Köln? Göteborg? München? Aber ich kam zum Glück doch noch rechtzeitig auf die richtige Antwort. “Und was haben Sie da gemacht?” – “Wir waren auf einem Konzert.” – “Ja, wer hat denn gespielt?” – “Kaizers Orchestra.” Verwirrter Gesichtsausdruck. “Das sind Norweger!” – “Norweger, so so.” *rofl*
Und in dem Moment war ich sowas von froh, daß der Plan meines Mitfahrers nicht aufgegangen war und der Dialog daher nicht so weiterging: “Was haben Sie denn da auf dem Rücksitz?” – “Ein Ölfaß.” – “Ein Ölfaß, so so. Und – warum wollen Sie mitten in der Nacht mit einem Ölfaß im Auto über die Grenze???”
Hach ja. Es war toll. =:-)
Kommentare
Danke für diesen ausführlichen und prompten Bericht. Ich lebe in der Nähe von Zürich, war spätnachts zu faul, schon meine Fotos hochzuladen. Das habe ich jetzt aber getan: auf www.eat-the-music.ch gibt’s meine Eindrücke aus der ersten Reihe (und ausserdem Fotos aus Zürich 2005 und Uster 2004). Ich wünsche dir weiterhin viel Spass mit den Kaizers-Konzerten!
Jeg elsker deg, Susi, og jeg elsker dette bandet!
ach ja... mein herz wird von wehmut gepackt... warum kann man nicht bei allen konzerten dabei sein (den bellenden jackal hätte ich mir zB gerne angeschaut *rofl*)