(Fotos)

Mein letztes Kaizers-Konzert ist mittlerweile drei Monate her – und in der Zwischenzeit lagen immerhin 12 Ärzte-Konzerte… Höchste Zeit, mal nochmal was anderes zu sehen!

Also ging’s los in die Schweiz – nicht gerade um die Ecke, aber samstags bei wunderschönem Wetter mitten in die Berge, das hat doch was, ne?

Das Festival lag – wie man am Namen Val Lumnezia durchaus erahnen konnte – in einem Tal (aber dennoch gut 1000 Meter hoch!). Die Anfahrt war abenteuerlich (eine Straße, die sich nach einem gewöhnlichen Bauarbeiten-Schild urplötzlich in eine Schotterpiste verwandelt… und außerdem Abgründe direkt neben der Straße, wo mir angst und bange wurde, wie ich da nachts – an der Abgrundseite! – wieder runterkommen sollte. OK, Denkfehler, denn nachts war’s dann ja dunkel und ich konnte den Abgrund nicht sehen, puuh…), aber erstmal angekommen, war das vergessen. Die Organisation vom Festival war klasse, das Gelände perfekt (abfallend zur Bühne hin), und allzu voll war es auch nicht.

Erst spielten noch Clueso und eine Schweizer Rap-Formation, und dann war es Zeit für Kaizers! Und um das gleich vorweg zu nehmen: Die waren bestens aufgelegt. Man konnte sehen, dass sie ganz entspannt an die Sache rangingen und wahrscheinlich gar nichts erwarteten – umso begeisterter waren sie aber von Anfang an von den Reaktionen des Publikums, das die Band durchgehend abfeierte! =:-D

Die Setlist war festivaltypisch, wobei ich aber doch meckern muss, dass da gerne noch das ein oder andere Maskineri-Lied hätte dabei sein dürfen. Aber sie hatten die Marimba offenbar gar nicht dabei, so dass da schon einige Lieder komplett rausfielen…

Hier die Liste: Ompa til du dør, Bøn fra helvete, 9mm, Hevnervals, Container, Sigøynerblod, Blitzregn Baby, Apokalyps meg, Kontroll på kontinentet, Enden av november, KGB, Delikatessen, Bak et halleluja, Resistansen, Maestro.

Wie schon geschrieben – die Stimmung im Publikum war super, und schon gleich zu Anfang verliebte sich der Jackal in uns und erklärte, dass das Publikum das beste Festivalpublikum überhaupt wäre. Und nicht nur das Publikum war begeistert – im Fotograben war die Hölle los, die Fotografen traten sich schon gegenseitig auf die Füße. Als der Jackal und Hellraizer das merkten, mussten sie das natürlich ausnutzen und posieren. Ob der Jackal dabei aber so froh über seine Fotos mit Hasenohren sein wird? =;-)

Der Jackal lobte auch die wunderschöne Landschaft außenrum – allerdings gäbe es das ja genau so auch in Norwegen. Deshalb sind die Schweiz und Norwegen ja so gut befreundet! Und nächstes Mal sollen wir doch bitte alle nach Norwegen kommen, wir können dann auch alle beim Jackal unterkommen, in sein Haus passen so fünf, sechstausend Leute, und wir sind eingeladen. Er zeigt uns dann Norwegen. =;-)

Hmm, was noch? Die Mädchenfrisur vom Jackal sollte ich vielleicht besser außen vor lassen. Dafür hat Mink die Haare wachsen lassen – hauptsächlich im Gesicht…

Natürlich mussten wir ständig “yeah” und “Halleluja” schreien – aber erst, nachdem der Jackal erfragt hatte, wie das denn in der Schweiz heißt: HallelUja oder HallelÜja. Und sie schafften es dann auch tatsächlich, konsequent HallelUja zu singen!

Es flog haufenweise Zeugs auf die Bühne, z.B. ein orangenes Stofftier, was der Jackal dann erstmal wieder ins Publikum zurückbeförderte – es kam aber sofort wieder zurück auf die Bühne. Was Hellraizer freute, denn ohne das hätte er nachts ja nicht einschlafen können… Kurz darauf folgte dann ein seltsames Gebilde aus Leuchtstäben. Das musste Hellraizer sich natürlich auf den Kopf setzen und damit selten dämlich aussehen. *gg*

_Endlich_ gab’s dann auch mal eine LaOla auf einem Kaizers-Konzert! Die haben ja so viele Stellen, die sich echt für LaOlas anbieten, aber bisher hat der Jackal die immer im Sande verlaufen lassen. Und was ist blöder, als wenn man die Arme schon oben hat und nur auf einen “Impuls” wartet, und dann kommt nichts und nun ja, dann halt wieder runter mit den Armen… Aber diesmal gab’s den Impuls, und die gesamte Band starrte fasziniert und begeistert ins Publikum. Hach, schön… =:-)

Beim Zuprosten muss man sich in die Augen gucken, sonst gibt’s sieben Jahre schlechten Sex – alte Lebensweisheit, aber der Jackal identifizierte einige im Publikum, die da Mist gebaut haben…

Der Großteil der Anwesenden hatte zwar noch nie was von Kaizers gehört, aber begeistert waren alle trotzdem. Das konnte man dann spätestens bei Resistansen feststellen: Wir mussten die “Ompa til du dør”-Teil singen – aber da ja niemand das Lied kannte, sangen alle immer nur den Anfang. Das dafür aber umso enthusiastischer!

Insgesamt war ich mal wieder total begeistert – nach den riesigen Stadion-Konzerten in letzter Zeit war das echt mal wieder nötig. Und wenn man dann noch eine Band vor sich hat, die von einer stinknormalen LaOla (von vorne nach hinten Arme hoch) so geflasht ist – was würden die denn erst bei ‘ner Sitz-LaOla sagen? *gg*
Und auch die bewegungslosen HIM-Fans in der ersten Reihe konnten die Stimmung nicht vermiesen. Tja, und wieder ein neues Fleckchen Erde erobert. Aber sowas von!

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26.7.2008: Degen, Val Lumnezia