Und weiter ging’s nach München. Unterwegs war das Wetter absolut okay, in dem Moment, in dem ich in München ankam, fing es an zu regnen… na danke. Aber ich hatte eh nur zweieinhalb Stunden rumzukriegen, das ging dann auch im Regen. Dann noch schön Abendessen und auf in die Muffathalle.
Die hatte ich zum Glück schlimmer in Erinnerung, als sie wirklich war. Den dunklen Holzfußboden hatte ich verdrängt, und der machte das Ding doch etwas einladender. Leer war’s aber trotzdem… wobei das hier absolut kein Wunder war. Ich kann ja keine Größen schätzen, aber die Halle ist einfach riesig. Ich würde mal behaupten, ungefähr die Größe vom Arenum in Bergen – das größte Hallenkonzert, das Kaizers in Norwegen je gespielt haben…
Natürlich wurde die Halle nicht voll, aber das war absolut kein Vergleich zu gestern. Denn in eine halbvolle Muffathalle passen immer noch deutlich mehr Leute als in ein theoretisch rappelvolles Musiktheater. =;-) Und vorne war schon durchaus Gedrängel, und die Stimmung war ingesamt super. Typisch München halt!
Insgesamt also so ungefähr das genaue Gegenteil zu Kassel. Wobei mir die Kasseler echt leid tun – schließlich haben die dasselbe Geld gezahlt… =:-/ Aber es ist nur zu verständlich, dass es sich auf die Stimmung auf der Bühne auswirkt, wie viele Leute vornedran stehen.
Großes Plus in München war auch die Setliste, die einfach ein Garant für gute Stimmung war: Medisin & psykiatri, På ditt skift, Frå sjåfør til passasjer, Djevelens Orkester, Tokyo Ice til Clementine, Delikatessen, Ompa til du dør, Bøn fra helvete, Di grind, Kontroll på kontinentet, Naade, Veterans klage, Katastrofen, Dr. Mowinckel, Maestro. Zugabe Gypsy Finale. Eine zweite Zugabe wurde lautstark gefordert, aber nicht gewährt… *seufz*
Bei den drei Eröffnungsliedern war das Publikum noch etwas zurückhaltend, danach wurde es dann von Lied zu Lied mehr, und beim Gypsy Finale stand keiner mehr still. Und schon bei Bøn fra helvete, mitten in der Strophe, ließ der Jackal das Publikum den Gesang übernehmen! =:-o In Deutschland! Mit so viel Text! Und das funktionierte auch noch! OK, war sicher leise, aber hey… wahnsinn.
Tja, sonst weiß ich leider nicht wirklich was zu berichten. Wahrscheinlich war ich einfach zu erleichtert darüber, dass das Konzert nicht so wie in Kassel war. =;-) Allerdings wurde recht viel gequatscht auf der Bühne, z.B. erzählte der Jackal, dass sie sich ja jedes Mal in München einen Hut als Andenken kaufen. Außer Hellraizer, der kauft sich Handschuhe, und die letzten hat er nach zweieinhalb Wochen irgendwo liegen lassen. Aber hey, sie haben ja nur 89 Euro gekostet. Jackal: “Nur? Schreibst du hier die Lieder, oder was?” Hellraizer: “Hey, wir haben doch Öl in Norwegen…”
Naade war ein ganz hässliches Lied, wie eigentlich alle Kaizers-Lieder, und Resistansen hat der Jackal in gerade mal 15 Minuten geschrieben. Ach ja, und mittendrin in Resistansen hörte der Jackal auf zu singen und fragte, ob wir ihn verstehen… das kollektive NEIN juckte ihn dann aber auch nicht. =;-) Und vor den Zugaben sollte der Jackal sich dann das Hemd ausziehen. Machte er auch, aber erst, nachdem eine Dame vorne es vorgemacht hatte…
Killmaster musste erst überredet werden, bevor er sich auf die Tonne traute, ganz am Anfang musste ich grinsen, als plötzlich die Setlisten nachgeliefert wurden, die offensichtlich vergessen worden waren, und ich finde es lustig, dass die Sirene in Katastrofen mittlerweile gesungen wird. Oder wurde sie das schon immer?
Das war’s aber auch schon, was ich zu berichten hab – allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich diesmal fast nichts gesehen habe, denn irgendwie stand ich wohl gerade auf Höhe der Scheinwerfer und hatte zwar immer entweder blaues, weißes oder gelbes Licht im Auge, konnte aber selten erkennen, was auf der Bühne gerade so passierte. Aber okay, ich hab’s ja auch schonmal gesehen. =;-)
Insgesamt also ein tolles Konzert und der totale Gegensatz zu Kassel!