Blood, Sweat and lots of Rock’n’Roll
Bericht von Marlene
Zusammen mit zwei Freunden war ich eine der 150 glücklichen Menschen, die dem Skambankt-Lydverket-Event im Internasjonalen beiwohnen durften, for free und einfach so.
Mehrmals wurde uns mitgeteilt, dass punktgenau um 20.00 der Einlass wäre und deshalb alle dann bitteschön auch da zu sein hätten. Also fanden wir uns, um auf Nummer sicher zu gehen, schon kurz vorher am Ort des Geschehens ein, bestellten Getränke und stellten fest, dass allgemeine Entspanntheit vorherrschte. Um 20 Uhr wurde es für meinen Geschmack innen zu voll. Das Volk wartete auf Einlass. Mit Punktgenauigkeit wurde es jedoch nichts, da sich der Tollak verspätete, wie sich rausstellte, als er sich durch die Menge wühlte.
Dann durfte auch das Publikum die Wendeltreppe rauf und rein in den Raum mit Bar und kleiner Bühne, die reich bestückt war mit Instrumenten und deshalb den Musikern wenig Bewegungsfreiraum bot. Alles Gute auf ca. 7qm also.
Nach kurzer Instruktion (“Bitte nicht auf Kabel treten, Kameras aus dem Weg gehen und nicht böse sein, wenn mal eine Einstellung wiederholt werden muss.”) begannen die Aufzeichnungen. Asbjørn Slettemark, Moderator der Sause, positionierte sich an diverse Stellen mitten im Publikum und berichtete über Neuigkeiten der Musikwelt wie Röyksopps Besuch im Altenheim ob des neuen Albums “Senior”, Indiemusik in amerikanischen Fernsehserien, splitterfasernackte Bühnenauftritte Kvelertaks.
Das Skambanktinterview entpuppte sich leider als nur zweiminütiges Gespräch über Terjes favorisierte CD-Neuerscheinungen des Herbstes und das war’s.
Aber eigentlich ging es ja eh primär ums Konzert, weil wir höchstwahrscheinlich nicht die Chance haben werden, an der kommenden Tour teilzunehmen.
Die Bandmitglieder bahnten sich ihren Weg durch das gespannt wartende Publikum zur Bühne, das heißt Børge, Terje, Tollak und der Christer Knutsen. Ja, derjenige welche, und er sollte nicht etwa Hans Panzer an der Gitarre ersetzten, eine Vorstellung, mit der mein Kopf kurz eine Menge Freude hatte, sondern verkroch sich in eine Ecke, in die kein Licht mehr kam und haute zum Beispiel bei Amnesti ordentlich in die Keyboardtasten. Und wenn doch mal Licht auf des Christers Kopf fiel, konnte man ein breites Grinsen sehen.
Als die Programmleiterin ein wenig nervös nach Hans fragte, meinte Terje nur: “Ach, der kommt gleich.” Enspannt waren sie alle. Das machte sich auch beim Spielen bemerkbar. Sie hatten sichtlich Freude daran und zumindest das Publikum um uns herum auch.
Den Anfang machte “Kaos, så inferno”, gefolgt von “Mantra” und nochmal “Mantra” für eine andere Kameraperspektive. “En gang til!” wurde danach zur Belustigung der Band gefordert, aber wir bekamen “Amnesti” auf die Ohren. Genug mit neuen Liedern, dachten sie sich und packten “Slukk meg”, “O Dessverre” und “Stormkast” aus. Bei letztem wurde von einem übermütigen Gast leider ein Glas gen Bühne geworfen, welches an einem Scheinwerfer zersprang und so über den vorderen Bühnenbereich niederregnete und den Terje leicht erwischte. Das Lied wurde unbeirrt zu Ende gespielt und kleine Wunden abgetupft.
Der Vorfall konnte der guten Laune nichts anhaben, und auch unsere Euphorie begleitete uns durch den Rest der Nacht.