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Wohoo! Mal wieder ein Norwegentrip, der sich voll und ganz gelohnt hat! Konzerte in Norwegen sind einfach anders – und diesmal natürlich mit der Uraufführung von Violeta Vol II ganz besonders.

Ich hatte vorher ziemliche Bedenken, ob ich denn überhaupt irgendwas zu schreiben hätte – normalerweise brauchen neue Kaizers-Lieder einige Durchläufe, um bei mir zu landen. Und jetzt jedes Lied einmal, live, ohne Texte zum Mitlesen, ohne auch nur die Titel zu kennen?! Nun ja, die Bedenken waren völlig grundlos, denn es war superschön, und meine imaginäre “Liste mit Dingen die in den Bericht müssen” wuchs und wuchs.

Wobei ein Bericht ja aber irgendwie ziemlich sinnlos ist, wenn jeder das Konzert via Stream gesehen hat und es voraussichtlich auch noch eine Weile anzusehen sein wird… Aber das ignoriere ich jetzt einfach mal. =;-) Und ICH hab den Stream (noch) nicht gesehen, ist also durchaus möglich, dass ich Sachen falsch mitbekommen habe.

Das Øya-Festival ist für norwegische Verhältnisse doch SEHR groß – nichtsdestotrotz war es kein Problem, sich zwanzig Minuten vor Konzertbeginn einen tollen Platz zu sichern. Und dann galt es, dem Konzert entgegenzufiebern! Und wie erwartet war der Beginn “seltsam”. Es ist einfach ungewöhnlich, beim Konzert der Lieblingsband die Lieder nicht zu kennen. Außerdem versuchte ich natürlich, mir die Lieder ein bisschen zu merken und sie auch irgendwie auseinanderzuhalten… insofern bekamen sie bei mir “Arbeitstitel”. Nur doof, wenn man quasi nichts versteht und sich irgendwelche vermutlich total bizarren Name zusammenreimt. *g*

Los ging’s nach dem Russian Dance mit dem ersten Lied von Violeta Vol. II, I ett med verden. Oder laut meinem Arbeitstitel “Du er meg”. Von Anfang an ging es rockig los, und so blieb es auch (bis auf die Balladen) das ganze Konzert über. Bzw. das ganze Album und damit den ersten Teil des Konzerts über. Was mir sehr positiv aufgefallen ist: Der Jackal hat von Anfang an das Publikum einbezogen. Ob mit Tamburin oder Cowbell (der typische Stil von Vol. II: more cowbell!), das Publikum wusste immer, wann es wie mitklatschen muss – was natürlich wichtig ist, wenn doch keiner die Lieder kennt!

Das zweite Lied war Støv og sand (aka “Rett bak meg” oder so). Die beiden ersten Lieder waren rockig und machten Spaß, aber ich müsste sie öfter hören, um wirklich was zu den Songs sagen zu können.

Zu Lied Nummer drei wurden dann die Korps-Trommler aus Bergen auf die Bühne geholt, die die Einleitung von Tusen dråper regn ausführlich ausschmückten. Ich hatte das Lied vorher noch nicht live gehört (in Europa wird’s ja nicht gespielt…) aber ja: Das funktioniert live perfekt! Lustig auch der erleichterte Aufschrei des Publikums, als es losging. “Endlich mal was, was wir kennen!” *g*

Kaizers dankten uns dann aber auch gleich für unsere Geduld. Und wir sollten uns keine Sorgen machen und einfach entspannen – Kaizers führen uns schon durch das Konzert, wir brauchen nicht nervös sein. Puuuh… na dann!

Dann kam mein jetzt-schon-Favorit vom Album, den ich schon morgens beim Soundcheck (wo ich wegen Tickets Schlange gestanden habe – NEIN, ich steh nicht extra morgens auf, um mir den Soundcheck anzuhören!) gehört hatte und den ich sofort wiedererkannt habe: Drøm videre, Violeta (Arbeitstitel: Sommerfugl). Eine wunderschöne Ballade… Und nachdem vorher schon Gast-Trommler auf der Bühne waren, waren jetzt Streicher an der Reihe. Und später kamen dann auch die “alten” Saxofonisten, die Kaizers schon öfter dabei hatten, wieder zum Zug.

Jetzt war es Zeit für einen Wechsel am Mikro. Der Jackal übernahm die Gitarre, und Hellraizer nahm das Mikro in die Hand. Ja, in die Hand! Auch mal was Neues… Er kündigte das Lied Gresk komedie an (daher kein Arbeitstitel *g*). Und auch das gefiel mir sehr sehr gut; sehr tanzbar und locker. Glaube ich. Wenn ich’s nicht verwechsle… =;-)

Es folgte “Psycho under min hatt” – bzw. natürlich Psycho in der Vol.-II-Variante! Sehr schnell, sehr punkig, sehr unverständlich. Und sehr toll! Ich verstand irgendwas von “Farten i bakken”, auf der Setliste stand “Faen i båten”. Hups… ist ja fast dasselbe… *hüstel* Aber das wird ziemlich sicher auch einer meiner Favoriten.

Beim nächsten Lied bin ich mir da nicht sooo sicher. Der Jackal griff sich ein Banjo (“Ich kann ja alles spielen, und diesmal nehm ich das Banjo!”), das Lied fing country-mäßig an, verwandelte sich dann aber doch in eine klare Rocknummer. “Kom til papa” war elementarer Teil des Textes (glaub ich), das Lied heißt aber Far til datter. Und wenn ich es gerade nicht mit einem anderen verwechsle, erinnerte es mich mittendrin ein bisschen an Auksjon und an Toxic blod. Was ja eigentlich zwei wundertolle Lieder sind, aber das war trotzdem nicht so ganz mein Favorit. Aber wer weiß, wie es nach ein paar Runden aussieht. Wunderbar bei dem Lied aber ganz klar Omen an der Tonne. Völlig bewegungslos, wenn er gerade nicht schlagen musste; völlig ausdruckslos, wenn er zuschlug. Einfach göttlich! (Übrigens auch schon bei einem der ersten Lieder, wo er mit Hämmern irgendwas bearbeitete; allerdings war er da für mich hinter Tonne, Keyboard und Schlagzeug versteckt, hab also nicht viel mehr gesehen als dass er Hämmer durch die Luft geschwungen hat. *g*)

Dann ein poppigeres Lied: Silver (bzw. nach meinen Notizen Du skinner). Ja, das war poppiger, war ganz nett, für mehr muss ich es öfter hören.

Nun war noch einmal Hellraizer an der Reihe, diesmal mit Gitarre; denn der Jackal musste sich an der Tonne körperlich verausgaben. Das Lied hieß Domino; vom Klang her überlegte ich mehrfach, ob er statt dem Spiel nicht vielleicht die männliche Version von Domina meinte. =;-) Tat er nicht, aber irgendwie… klang es so. Ja, ich bin die-ärzte-geschädigt. *g*

Und das war’s dann auch schon fast mit Vol. II – als letztes Lied gab es noch Den romantiske tragedien. Für mich ganz klar das Lied, das live am wenigsten zündete; mal gucken, ob es noch wächst. Hat der Jackal da eigentlich wirklich den Text abgelesen, oder schwankte er absichtlich so komisch rum? Schön gemacht fand ich das Ende, was dem Mittelteil von Svarte katter entspricht.

Und damit war Vol. II vorbei! Und äh… ich wollte mich doch eigentlich kurz fassen, da ich gar keine Zeit zum Berichtschreiben habe. Hups. =;-) Auf jeden Fall folgte danach noch ein tolles “normales” Konzert – mit einem sehr enthusiastischen Publikum. Ich vermute, dass das auch teilweise daran lag, dass alle jetzt endlich “erlöst” mitsingen konnten. Zu Beginn von Philemon Arthur gab es wieder einen begeisterten Aufschrei, und natürlich wurde jedes Wort mitgesungen. Es folgten Diamant til kull, En for orgelet en for meg (inklusive großer Trommel, versteht sich), Svarte katter & flosshatter und Hjerteknuser (stilecht angefangen durch einen geworfenen Handschuh). Mittendrin wurde auch noch die Band vorgestellt – oder zumindest Omen, Hellraizer und Killmaster… “den Rest nennen wir ‘Begleitung'”. Äh ja… *lol*

Und dann ging es zeitlich noch weiter zurück – zuerst gab es Ompa til du dør, dann Evig pint und als Abschluss noch Maestro. Wobei ich sagen muss – mit Evig pint haben sie mich kalt erwischt! Den Text kann ich absolut gar nicht… *hüstel* Das Album sollte ich mir vielleicht noch mal anhören, mittlerweile VERSTEHE ich es ja sogar! =;-) Aber toll, dass sie das noch mal ausgegraben haben! =:-D

Und damit war’s vorbei, Kaizers verschwanden von der Bühne – kamen aber natürlich noch einmal zurück. Mit Streicherbegleitung gab es zum Abschluss noch “Die Polizei” – und obwohl der Jackal uns zu Beginn aufforderte, jetzt mal zu zeigen, dass wir auch leise sein können, wurde lautstark mitgesungen. Am Ende setzte der Jackal sich mit seiner Weinflasche an den Bühnenrand und genoss den Publikumsgesang (auch wenn Publikum und Streicherbegleitung nicht wirklich zusammenpassten *g*). Dann verschwanden die Herren von der Bühne – und das Publikum sang weiter, und zwar noch lange nachdem die Nachspielmusik eingespielt wurde. Wunder-wunder-schön! =:-D

Insgesamt ein absolut fantastisches Konzert – der einzige Nachteil dabei, dass sich natürlich gleich der Gedanke “argh, ich muss doch noch nach Stavanger zum Rått & Råde” im Hinterkopf festsetzte… Hach ja, die machen süchtig, und jetzt liefern sie auch noch neuen Stoff… =:-)

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11.8.2011: Øya-Festival