Haldern lässt grüßen, kaum betritt die erste Band (Gem) die Bühne fängt es auch schon an zu regnen, die Sonne suchten wir vergebens in Den Haag aber der Auftritt der Kaizers ließ uns so manche Schirmattacke und durchnässte Klamotten vergessen.

Das Festival selbst war sehr groß, reichlich Futtertempel, Klamottenstände, drei Bühnen und meiner Ansicht nach gut organisiert was sich allerdings nur auf das Festivalgelände selbst bezieht, denn in und um Den Haag hat man vergeblich nach Hinweisschildern gesucht.
Störend war auch, das die Absperrung ca. 15 Meter von der Bühne entfernt war und man kaum die Möglichkeit hatte gute Fotos zu machen. Wenn dann noch diverse VIPs ihre riesigen blauen Regenschirme so hoch gen Himmel strecken, dass die halbe Bühne verdeckt zu sein scheint kann einen das schon etwas anstinken.

Vor Kaizers hat eine Band aus Frankreich gespielt (Babylon Circus) deren Auftritt sehr energiegeladen war. Man stelle sich 10 Franzosen vor, die eine Mischung aus Ska und Reggae spielen, dabei von einer Seite der Bühne auf die Andere tänzeln. Ausgestattet mit 4 Blasinstrumenten, einem Akkordeon, Keyboard, Gitarren, mind. einem Strohhut sowie weitgeschnittenen Hosen haben sie die Holländer prächtig unterhalten.

Der kaizerliche Auftritt begann nicht sonderlich spektakulär, Ompa til du dør gefolgt von den üblichen verdächtigen auf der Festival Setliste. Ich möchte sagen “unterhaltsam” (im Sinne von Lustig/ Außergewöhnlich =) ) wurde es nach Bøn fra helvete. Denn Janove wurde von dem Rest der Band darauf aufmerksam gemacht, dass seine Hose am verlängerten Rücken gerissen ist. Aber wer jetzt denkt der Jackal räumt das Feld um sich umzuziehen, liegt falsch … ganz im Gegenteil er kletterte auf Hellraizers Tonne und ließ sich von einem Kameramann direkt auf den Riss zoomen “zoom in!” HERRLICH! Ich habe selten so gelacht.
Fies wie so eine gerissene Naht nun einmal ist, vergrößerte sich der Riss und die Hose schien am Ende nur noch von einem Reißverschluss und dem Hosenbund zusammengehalten zu werden.
Janove lies es sich dennoch nicht nehmen die 15 Meter Graben bis zum Publikum zu überwinden um auf der Absperrung stehend und balancierend Kontroll på kontinentet zum besten zu geben (erstaunlich wie lang so ein orangefarbenes Kabel doch ist 😉 ). Der Rückweg zur Bühne gestaltete sich etwas beschwerlich, was nicht ganz ohne Folgen blieb, denn die Zigarre die ein Fan ihm geschenkt hatte hat die Kletteraktion nicht überstanden =(
Etwas schade war, dass dadurch die Bandvorstellung etwas an Bedeutung verlor.
Ach ja nicht zu vergessen es ist Fussball Weltmeisterschaft … und auch die geht nicht spurlos an der Band vorbei (auch wenn sie nicht ganz auf dem neuesten Stand waren). Janove wusste zumindest dass England spielt … aber gegen wen war das noch gleich? Diese Frage sollte das Publikum beantworten (Equador), obwohl Geir es mehrfach gesagt hat aber das hat Janove wohl nicht vernommen und ließ uns dann kollektiv Equador rufen =)
Und sie unterstützen die Holländische Mannschaft, die dennoch nach dem Achtelfinale heim fahren musste (hat nix genutzt).

Und knapp wie die Zeit bei Festivals bemessen ist, wurden aus den versprochenen “three more songs” dann doch nur zwei (Sigøynerblod + Maestro) danach ging alles sehr schnell … auch zum Applaus einfangen und wieder raus lassen blieb Janove nicht viel Zeit.
Alles in allem ein unvergesslicher Auftritt, mit der Erkenntnis: Janove trägt blau weiß gestreifte Boxershorts =P (womit nun auch die letzte Frage im Kaizers Quiz beantwortet ist!)

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