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Ein Nachtzug ist die ideale Art zu reisen, wenn man a) keine Höhenangst hat, b) gut auf harten Liegen schlafen kann und c) keine Angst davor hat, beklaut zu werden. Sonst kommt man eher gerädert an, weil man – wenn man einmal oben ist – nie wieder von der Liege runterwill (a), auch wenn man nach spätestens zwei Stunden eigentlich nicht mehr liegen kann (b), und außerdem wacht man alle zwei Minuten auf und überprüft, ob die Tasche noch da ist (c)…

Nu ja, dennoch kam ich heil in Prag an, und nach einem kurzen Frühstück bei ‘ner Freundin ging es dann auf Entdeckungstour – ich war zwar schon mal in Prag, aber das ist eine Weile her. Außerdem war das Wetter super, und das muss man ja ausnutzen!

Als wir dann abends am Venue ankamen, stand Geoff Berner schon auf der Bühne – um viertel vor acht?!? Ich dachte, zumindest die Tschechen würden zu vernünftigen Uhrzeiten mit Konzerten anfangen, aber wohl nicht. =;-) Die Halle war klein undzu Beginn eher spärlich gefüllt.

Das änderte sich aber in dem Moment, in dem Geoff von der Bühne ging. Schlagartig wurde es voll! Zwar war die ganze Galerie komplett leer (bis auf ein walzertanzenden Pärchen *g*), aber der Innenraum war gut gefüllt.

Kaizers spielten eine typische “Erstes-Konzert-Setliste”: Ompa til du dør, Bøn fra helvete, 9mm, Sigøynerblod, Container, Blitzregn baby, Volvo i Mexiko, Kontroll på kontinentet, Enden av november, Delikatessen, Apokalyps meg, Maestro, Zugabe KGB, Katastrofen und Resistansen.

Zu Beginn war die Stimmung eher verhalten – während Sigøynerblod fragte der Jackal sogar explizit, welchen Teil wir denn bei “Hände hoch!” nicht verstehen würden. =;-) Das Publikum war sehr gemischt – man hörte viel Norwegisch, aber es waren auch erstaunlich viele Tschechen da. Und bei der Frage, wer Kaizers schon mal gesehen hatte, zeigte es sich, dass diesmal wirklich viele Neulinge da waren. Und die brauchten natürlich ein bisschen zum “auftauen” – aber gegen Ende waren sie begeistert. Um mich rum z.B. standen einige Tschechen, die spätestens bei Maestro wild am tanzen waren. Mission erfüllt! =:-)

Der Jackal wollte den “schneller”-Teil bei Sigøynerblod natürlich auf tschechisch ansagen – allerdings bekam er auf die Frage, was denn schneller auf tschechisch heißt, haufenweise verschiedene Antworten. Tschechisch ist halt kompliziert. =;-) Ob das, was er am Ende sagte, akzeptabel war, konnte ich leider nicht beurteilen. *g*

Hellraizer raizt jeden Tag Hell, außer sonntags und manchmal montags, da hat er frei, und wenn er mal einen schlechten Tag hat, dann schreibt er Rock’n’Roll-Songs. Den letzten schlechten Tag hatte er vor 9 Jahren, da hat er Container geschrieben, und natürlich ist er da schon davon ausgegangen, dass er das Lied 9 Jahre später in Prag spielen würde, ist doch klar!

Beim nächsten Mal sollen wir bitte alle noch ein paar Freunde mitbringen – die stehen dann auf der Galerie. Hellraizer “You have friends, right?” Der Jackal hatte aber gleich Abhilfe: “You have six new friends right here now. And we have 300 new friends! It’s a win-win-win-win-etc. situation.” Mit der Zeit wurde die Galerie dann aber auch so bevölkert, weil mehr und mehr Leute aus dem Innenraum oben auftauchten.

Kontroll på kontinentet war 2001 der Soundtrack für Zehntausende von norwegischen Teenagern, und die Stimmung war entsprechend klasse. Und spätestens zur Zugabe war das Publikum dann so richtig heiß und forderte mehr!

Das bekamen wir dann auch – zuerst KGB, und dann, weil der Jackal ja vertraglich verpflichtet ist, auf jedem Konzert einmal die Gitarre zu übernehmen, noch das allererste Kaizerlied, Katastrofen. Das mittlerweile 10 Jahre alt ist – “wo ist eigentlich der Schampus?” Bei Resistansen sang das Publikum im Refrain dann auch lautstark (wenn auch völlig falsch *g*) mit.

Insgesamt also ein tolles und absolut gelungenes erstes Konzert in Prag! Ich geh mal davon aus, dass es da noch mehr Konzerte geben wird – vielleicht dann auch vor einem noch tschechischeren Publikum. =;-)

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12.4.2008: Prag, Palác Akropolis