Hmm… Kreuzberg ist auch nicht mehr das, was es mal war. Im Burgerladen direkt neben dem SO36 läuft Michael Jackson, und der tolle Punk-Plattenladen in der Oranienstrasse hat auf Hardcore umgesattelt… *seufz* Egal, trotzdem war es schön, mal wieder in Berlin zu sein – und obwohl mittlerweile irgendwie alle meiner Berliner Bekannten wieder aus Berlin weg sind, traf ich beim Konzert trotzdem sofort auf bekannte Gesichter. Hach, schön… =:-)
Der Postbahnhof sah auch weit weniger leer aus als der Schlachthof gestern – ausverkauft war es nicht, aber voll genug, um die Halle kochen zu lassen. Hell yeah! Kurz gesagt: Das war eins meiner absoluten Highlight-Konzert. Die Band wollte eine Riesenparty, das Publikum spielte mit, und das Konzert war echt der Wahnsinn. =:-)
Aber auch wenn es unendlich viel über das Konzert zu erzählen gäbe, werde ich mich hier jetzt trotzdem kurz fassen, denn man hat auf Tour ja auch noch was anderes zu tun als nur Konzertberichte schreiben. =;-) Die Setlist: Maskineri, Bastard sønn, 9mm, Sigøynerblod, Veterans klage, Ompa til du dør, Bøn fra helvete, Blitzregn baby, Volvo i Mexiko, Kontroll på kontinentet, Enden av november, Delikatessen, Apokalyps meg, Min kvite russer, Maestro, Zugabe Hevnervals, Container und Resistansen, zweite Zugabe Die Polizei.
Und nun nur noch Stichpunkte, denn wie gesagt – die Stimmung war fantastisch, und irgendwie passierte ständig und überall irgendwas. =:-)
- Sie haben Veterans klage immer als das kürzeste Kaizerslied angekündigt – aber wie kurz, das wussten sie selbst nicht und wurden erst vor kurzem darauf hingewiesen, dass das Lied nur 1:40 lang ist. (Hellraizer: “But with the talking it is 7 minutes!”) Und diesmal zelebrierten sie es so richtig – als das Publikum beim ruhigen Teil anfing zu jubeln, meinte der Jackal nur: “Nein, das ist noch nicht das Ende! Das waren doch erst 1:26!” Und am Ende wurde runtergezählt – vor dem “Hjelp meg” schob der Jackal noch 3 Sekunden Pause ein, damit es auch aufgeht. *g*
- Zu Beginn wimmelte es im Graben nur so vor Fotografen – da bin ich ja mal auf die Berichterstattung gespannt!
- Ein Typ vorne forderte ständig Bier vom Jackal – aber: “No, I just can’t do that! The bar is back there!” Hellraizer löste das Ganze derweil pragmatisch, indem er einfach leere Bierbecher wieder auffüllte – nicht, ohne danach leicht verdutzt und verzweifelt seine leere Bierflasche anzuschauen. =;-)
- Killmaster war quasi wunschlos glücklich – das einzige, was er noch wollte, war ein Scotch und weiterspielen. Und das mit dem Scotch sollte ja kein Problem sein, wie der Jackal schnell ausrechnete – wenn jeder im Publikum einen halben Cent gibt, dann klappt das. “Also legt mal schnell zusammen!” Tja, und schon zwei Lieder später wurde der Scotch dann auf die Bühne gereicht – sehr zur Überraschung der ganzen Band. =;-)
- Das Konzert in Berlin war laut Aussage vom Jackal das “funniest concert of the tour” – ich schätze mal, er meinte “most fun”, und das kann ich echt so unterschreiben. Es war total klasse! Nur, dass er dann mit breitem Grinsen verkündete, dass das ja jetzt die letzte Tourwoche ist und damit die Tour so gut wie rum ist… hach, ja, kann ich ja verstehen, dass sie sich drüber freuen, aber hey – das heißt, die Tour ist bald rum! =:-(
- Nachdem der Jackal lange überlegt hatte, was wohl gerade für ein Wochentag ist, beschloss Killmaster, dass es auf jeden Fall ein Samstag sein musste. Jap, so fühlte es sich jedenfalls an!
- Killmaster spielte bei Kontroll på kontinentet mal wieder Moses und teilte die Menge – und Hellraizer war beim “the devil built this guitar”-Teil komplett in blutrotes Licht getaucht. Beeindruckend, ist mir so noch nicht aufgefallen. =:-)
- Bei Min kvite russer mussten mal wieder die Männer mit dem Jackal und die Frauen mit Hellraizer singen. (Und die Frauen waren teilweise lauter, so! =;-p) Der Jackal machte allerdings den großen Fehler, Hellraizer während der Erklärung sein Mikro in die Hand zu drücken… Der sang dann brav seinen “Kviiiiiiit, kviiiiit russeeeer”-Teil vor (“Don’t worry about the words, just sing!”). Tja, und dann stand der Jackal neben ihm und wollte sein Mikro zurück. Hellraizer hatte aber doch seinen Spaß so und verzog sich mit dem Mikro in die Bühnenecke zu Omen, während der Jackal relativ hilflos und verzweifelt vorne stehen blieb. =;-) Das konnte dann wiederum Thunder nicht tatenlos mit ansehen. Er stürmte hinter seinem Bass hervor, entriss Hellraizer “sein” Mikro und drückte es entschuldigend dem Jackal in die Hand. Und nachher schimpfte er den armen Hellraizer auch noch aus… *rofl* Ich liebe diese Band. =:-D
- Maestro (“An old song for the new fans – a new song for the old… oh, hmm, no, that doesn’t work out…”) war dann ein “danceable song for the Berlin audience”, wie der Jackal im Intro durchweg sang. Und vielleicht komm ich auch noch irgendwann darauf, an welches Lied mich das erinnerte… Das Publikum übernahm mal wieder den “men tidå…”-Teil, allerdings nicht ganz so textsicher wie in München, muss ich sagen. Klappte aber trotzdem!
- Die Zugaben wurden dann gegenüber der Setliste komplett abgeändert – das passte so aber auch besser. Das Publikum war in Ekstase, und Kaizers kamen mit Hevnervals zurück, inklusive Indianergeheul und Stagedive vom Jackal. So viel Energie, dass sogar Omens Lampe von der Orgel runterpurzelte, was ihn sichtlich irritierte.
- Dann Container, inklusive Hemd-Lüpfen vom Jackal und kreischenden Männern in den ersten Reihen. *lol*
- Und zuguterletzt noch Resistansen – das war eigentlich nichts “Besonderes”, aber die Stimmung war schon klasse. Vielleicht erkennt man das hier:
- Als zweite Zugabe (die sie absolut geben MUSSTEN) kam dann noch Die Polizei. Und es verursacht echt immer Gänsehaut, wenn ein paar hundert Deutsche zusammen “Herr Polizei” singen (was immer noch völlig falsches Deutsch ist *g*). Wunderschön! Und ein absolut würdiger Abschluss für ein tolles Konzert…
Hach ja. Dagegen kann Hamburg eigentlich nur verlieren. Aber abwarten, ich hab bei dieser Band schon einige Überraschungen erlebt… =:-)