Eigentlich sollte dieses Jahr ja komplett Kaizer-frei sein – bis dann im Februar urplötzlich das Album Våre Demoner und die zugehörige Tour angekündigt wurde! Erster Gedanke: Och nee… so kompliziert, vier Konzerte an vier Tagen, jeden Tag in einer anderen norwegischen Stadt… zweiter Gedanke: Das KANN ich mir nicht entgehen lassen!
Also auf nach Bergen zum ersten Konzert in der Garage! Vorab gab es allerdings noch eine Autogrammstunde im Plattenladen – wo allerdings keine CDs mehr aufzutreiben waren… nicht wirklich praktisch. Aber dann wurden einfach die Ankündigungszettel von den Wänden abgemacht und zum Signieren verteilt (nachdem auch wirklich die letzte Platte – die, die eigentlich gerade über die Anlage lief – verkauft war *g*).
Danach galt es dann, die Zeit bis zum Konzertbeginn totzuschlagen. Um zehn ging’s in die Garage – und wow, der Konzertraum war wirklich winzig. Und voll. =:-( Das war dann auch der einzige Nachteil am Konzert: Außer in den ersten zwei Reihen konnte man nicht wirklich was sehen… Aber das war ja auch nicht anders zu erwarten, und die Stimmung war trotzdem von Anfang an fantastisch! Etwas überraschend war es, dass auf der Bühne keine Ölfässer standen. OK, war auch kein Platz dafür, und stattdessen hatten sie einen Platz VOR der Bühne gefunden und wurden bei Bedarf (also bei genau einem Lied *g*) hochgeholt.
Los ging es mit ordentlicher Verspätung – aber das Publikum hatte sich schon fleißig warmgesungen. Omen kam durch’s Publikum auf die Bühne und begann mit “Mr. Kaizer, hans Constanze og meg” – wobei alle natürlich sofort laut mitgröhlten. Ein toller Anfang! Direkt danach ging es dann los mit den neuen alten Liedern. Zuerst Kavaler (danach natürlich die Begrüßung vom Jackal: “Er dere klare for å redde noen liv?” Äh ja… *g*), dann Medisin & Psykiatri (das ich eigentlich als erstes Lied erwartet hätte – aber ohne den Introteil passte es auch hier), dann Fanden hakk i hel. Natürlich gab es mittendrin auch ein paar Erklärungen zur Tour, zum Album und zu den Liedern, und es war offenbar toll für Kaizers, wieder “zu Hause” zu sein. So toll, dass man das eigentlich regelmäßig machen sollte, so… alle zehn Jahre vielleicht? Oder jedes Jahr? Wie wäre es mit jede Woche? Immer Mittwochs, passt das? Weil, Montag geht ja nicht, da hat Hellraizer keine Zeit. Aber ach nee, Mittwochs hat ja Terje seinen Bridgeclub. Sagen wir also Donnerstag. Jede Woche Donnerstag, Garage Bergen. =;-) Jap, nicht übel, da wär ich gern dabei. *g*
Als nächstes Lied dann ihr “ältester Dämon”: Prosessen. Das haben sie damals nicht rausbringen wollen, weil es zu poppig war – aber mittlerweile ist das ja egal. =;-) Und wir sollen bitte am Anfang diese nervige Melodie mitsingen. *g* Das Lied kam dann auch – wie erwartet – super an, und die Meute feierte…
Dann folgte, mitten im Konzert, “Die Polizei”. Sehr ungewohnt, und ich hätte klar erwartet, dass das Lied erst im Zugabenblock kommt – aber so sind Kaizers nunmal. Immer das machen, was nicht logisch ist und was keiner erwartet. =;-) Es passte auch gut, und perfekt fand ich, dass direkt danach “Senor Torpedo” folgte. Erst der ruhige, schöne Publikumsgesang bei Die Polizei, und danach das harte “1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10” von Senor Torpedo. Und natürlich entledigte der Jackal sich auch genau zum richtigen Zeitpunkt seines Jackets. =;-)
Insgesamt waren Kaizers ja eher unsicher, wie sie dieses Konzert angehen sollten und ob sich Album und Tour so wirklich lohnen würden. Aber die Entscheidung war absolut richtig! Und weiter ging es mit Våre Demoner (wo am Ende mindestens zwei verschiedene Tonarten gleichzeitig gespielt wurden *hüstel*), gefolgt von Den sjette sansen.
Dann die große Überraschung. “Das nächste Lied handelt von zwei Männern, und Freundschaft, und die alten Zeiten. Und eine Frau. Jetzt kommt Du og meg Lou, og din fru!” Waaah! Soooo toll! Und Terje als Duettpartner, der auf Schwedisch seinen Text ins Mikro röhrte. *g* Das ganze Lied wurde Ex-Bassist Jon gewidmet – denn in dem Lied spielte Terje nicht Gitarre. Und damals, nach Killmasters erstem Konzert mit Kaizers, drohte der, die Band zu verlassen, wenn Kaizers eine “gitarrenbasierte” Band werden. Und mittlerweile ist also Thunder dabei… =;-)
Und weiter ging es mit Liedern über Männer, nämlich mit einem Lied, das mit der Auslöser dafür war, dass Album und Tour überhaupt zustande kamen: Sonny. Auch sehr eindrucksvoll!
Und damit waren die neuen alten Songs abgehakt – ich hätte nie erwartet, dass Kaizers erstmal das komplette neue Album runterspielen (mit Ausnahme von Gruvene på 16 und Stormfull vals, wobei ich letzteres schon sehr schmerzlich vermisst habe…). Im Publikum wurde noch lautstark Bastard gefordert, aber da sagte der Jackal klar, dass sie das nicht spielen können.
Danach baten Kaizers dann darum, noch ein paar Lieder spielen zu dürfen, die sie selbst gerne spielen. Durften sie natürlich, also folgten noch KGB, Apokalyps meg und Ompa til du dør (wo dann wirklich zum ersten und einzigen Mal eins der Ölfässer zum Einsatz kam).
Zum Abschluss fragte der Jackal Hellraizer: “Do you want to say something? Do you love them???” Und Hellraizer, offenbar etwas langsamer als der Jackal: “No! …. Uh, I mean, YES!” *lol*
Und das war es, sie verschwanden von der Bühne – nur um sich ein paar Minuten später wieder durchs Publikum zu drängeln und noch “Under månen” nachzuschieben (“Das ist ein Lied für die Fans. Und es ist wieder eine Geschichte von einem Mann, der… ja ja, ich weiß: Hold kjeft og spill!” *gg*). Und zwar mit Mink an der Orgel! Seeehr schön, nur dass ich den Text nicht konnte… =;-)
Und das war’s. Eigentlich sehr kurz, das Konzert – aber dafür umso intensiver. Und wärmer. Ich habe definitiv nichts vermisst und war ABSOLUT begeistert! Auf nach Stavanger…
Kommentare
Ahhhh.... endlich wieder Konzertberichte, wie schön :)