Mein letztes Kaizers-Konzert ist mittlerweile gut zweieinhalb Monate her – da war es jetzt dann doch mal wieder höchste Zeit. Nicht, dass ich in den zweieinhalb Monaten das Gefühl gehabt hätte, dass mir etwas “fehlt”. Aber als die Bühne für Kaizers aufgebaut wurde, das Intro lief und die Herren auf die Bühne kamen, da kribbelte es dann schon. Hach, endlich wieder Kaizerkonzert!
Und so gerne ich auch schreiben würde “Es war total scheiße, hi hi hi” (Zitat Farin U., die ärzte, nach einem tollen Konzert) – stimmt nicht. Es war fantastisch! Klar, wahrscheinlich hätte ich in meinem “Entzug” alles ziemlich toll gefunden, aber das war auch objektiv gesehen ein super Konzert! Außerdem in der Geschichte des Månefestivals der erste ausverkaufte Abend – das spricht ja schon für sich…
Los ging es nach dem Russian Dance mit KGB, gefolgt von Hevnervals und Bøn fra helvete – was natürlich ein passender Auftakt ist, um ein norwegisches Festivalpublikum zu überzeugen! Und oh ja, das funktionierte so richtig. Von Anfang an stand der Jackal auf den Tonnen, das Publikum musste singen, und das tat es auch. Der Jackal war begeistert: “Das hier ist so ein tolles Festival. Mit einem Backstagebereich im Obstgarten, und hier in Gamle Fredrikstad, da wollten wir eh schon immer mal hin – im Gegenzug lade ich euch alle zu mir nach Hause nach Jæren ein. Ich hab auch einen Garten, das geht schon!” – Daraufhin Hellraizer: “Ähm, warum lädst du eigentlich nie UNS ein?” – Jackal: “Nu ja, das muss man schon trennen. Ihr seid Arbeit, das da sind Freunde. Verstehst du?” – Hellraizer: “Ja, okay, wenn man mir das so erklärt, dann versteh ich das auch…” *lol*
På ditt skift war das nächste Lied – und wie bei der letzten Tour hörten sie vor dem langsamen Teil auf, diesmal aber, ohne dann in Fra sjåfør… überzugehen. Hrmpf. Ich hätte ja gerne mal wieder die volle Version – aber lieber die Kurzfassung als gar nichts!
Dann ein “neues” Lied: Kavalér. Hach… the memories! =:-)
Irgendwann dann die Frage, wer zum ersten Mal beim Kaizerskonzert ist und wer schon mal da war. Und direkt danach die Ansage, dass es ja so toll wäre, mal wieder in Norwegen zu spielen, wo die Leute verstehen, was man sagt. Nicht so wie im Ausland, wo niemand ein Wort versteht… Tse. Ich frag mich ja, ob der Jackal die Ansagen immer macht, oder nur wenn Ausländer im Publikum sind. =;-p Und nur um das klarzustellen: Auch wenn ich Kaizers schon hie und da mal gesehen habe *hüstel*, so ist doch jedes Konzert irgendwie wieder ein erstes Mal. Das ist also durchaus Absicht, kein Unverständnis. *gg*
Weiter ging es mit Delikatessen (mit schuheputzendem Omen natürlich), wo der Jackal mal kurz auf den Boxenturm kletterte. Danach musste dann erstmal Hellraizer singen (nachdem er vom Jackal mit dem Mikro beworfen wurde *g*), während der Jackal sich theatralisch von da oben retten ließ. =;-) Also folgte als nächstes Lied Dr. Mowinckel.
Dann die Frage ans Publikum: “Seid ihr bereit?” Ja, waren wir! Nur Killmaster nicht… “Was, JETZT muss er stimmen?!?” Aber tja, wat mutt dat mutt, und irgendwann durfte das Publikum dann das “Go” für “Kontroll på kontinentet” geben! Ohne Vorstellung übrigens, die sind sie mittlerweile wohl leid… Die gab es dann dafür später nach Sigøynerblod.
Danach Enden av november, und nach einem “Go Geir!” des Publikums Apokalyps meg. Irgendwann später mussten wir auch noch alle mit einem “Go Kaizers!” anfeuern. Äh, ja. *g*
Dann musste mal wieder getestet werden, wer sich bei Kaizerskonzerten auskennt und wer nicht. Was macht man, wenn beide Gitarristen auf den Tonnen stehen? Genau, Hände hoch, und beim Anfang von Sigøynerblod fleißig mitklatschen!
Gypsymäßig ging es auch weiter, mit dem Intro zu Resistansen. Das Publikum fing an zu singen, aber der Jackal unterbrach: “Moment, das hat doch noch gar nicht angefangen! Oder moment… ach, ihr denkt, das ist DAS Lied?!?” Ja, natürlich denken wir das. Stimmt ja auch… *g* Also durften wir weitersingen. Und auch wenn der Jackal offenbar nicht auf die Textsicherheit des Publikums vertraute, klappte das super! Am Ende dann noch eine – für mich neue – Publikumsinteraktion: Das alte Dirigierspielchen, wer wann Krach machen sollte. OK, das ist altbekannt. Aber diesmal waren die beteiligten Parteien nicht die linke und die rechte Seite des Publikums, sondern Publikum und Band. *g* Was die Band teils amüsierte, teils aber auch eher irritierte, wie’s aussah. *lol*
Als Abschluss gab’s 170, und weil die Zeit knapp war (“Vielleicht schaffen wir noch zwei Lieder?”), gingen Kaizers danach gar nicht erst von der Bühne, sondern gingen mit Di grind gleich zu den Zugaben über. Danach natürlich Maestro als Höhepunkt, was auch perfekt funktionierte.
Und dann war Ende – oder doch nicht? Ich hatte ja nicht wirklich damit gerechnet, aber Omen und der Jackal kamen doch tatsächlich nochmal raus und stimmten Kvite russer an! Yeah! Und der Rest der Band kam natürlich auch noch dazu. Das Ende zog sich dann mal wieder ziemlich in die Länge – das Publikum am singen (ständig angefeuert vom “Come on” des Jackals), und Kaizers auf der Bühne als Knabenchor, dirigiert von Omen. *rofl*
Aber das war’s dann wirklich. Ein wundervolles Konzert, ich liebe diese Band, und ich werde jetzt NICHT die Tourdaten checken, um rauszukriegen, ob sich nicht doch noch irgendwie ein weiteres Festival reinquetschen lässt… ähem. =:-)
Kommentare
ahh... auch wenn ich mich wiederhole, ich liebe deine konzertberichte :-)