Ich glaube dieser Band nichts mehr. Also, ich gehe ja sowieso schon immer sehr skeptisch an ihre Aussagen ran (schließlich hieß es ja auch vor ein paar Monaten noch “klar, das Album wird deutsche und englische Übersetzungen enthalten” *g*), aber ich habe ihnen geglaubt, dass die neue Show GANZ ANDERS wird. Haben sie ja auch oft genug betont!

Und ja – die Show IST auch anders. Und toll! Sagte ich “toll”? Ich meine natürlich absolut fabelfantastischwundervollmitSahneobendrauf! =:-D Ich liebe diese Band, und wenn sie noch so viel Quatsch erzählen. *gg*

Die Show ist also anders, aber eben nicht total und noch nie dagewesen anders und besonders, so wie vorab ja irgendwie angedeutet. Hier dann vorsichtshalber eine Spoilerwarnung. Wer nicht wissen will, wie die Show sich von den letzten unterscheidet, sollte nicht weiterlesen. Aber grundsätzlich finde ich nicht, dass man sich durchs Weiterlesen irgendwas kaputtmacht – den Spaß machen die Konzerte auf jeden Fall!

Die Bühne sieht genauso aus wie immer, außer der Fußorgel von Thunder (die er aber mit den Händen spielt, soweit ich das sehen konnte?). Und das Mikrokabel ist nicht mehr rot, das ist es aber glaub ich schon länger nicht mehr. *g* Als Hintergrund gab’s ein Violeta-Kinderwagen-Logo. Zumindest zu Beginn – und damit kommen wir jetzt endlich zu den Unterschieden!

Das Konzert bestand nämlich aus drei “Akten”. Der 1. Akt stand im Zeichen der Zigeunermusik. Danach verschwand das Violeta-Logo im Hintergrund und wurde durch eine Filmleinwand ersetzt. Im 2. Akt wurde dann das neue Album präsentiert – und zwar fast komplett! Und für den 3. Akt tauchte das alte runde Gasmasken-Kaizerslogo auf, und es ging mit einer wilden Mischung aus Rocksongs weiter.

Aber noch mal zurück zum Anfang. Das Intro war ein Klaviergeklimper, was vermutlich auch so oder so ähnlich im Album zu hören ist. Hmm, das hat meiner Meinung nach nicht wirklich funktioniert; es war auch simpel und einfach zu leise, so dass man nicht mitklatschen konnte (oder es auch nur wirklich wahrnehmen – ich würde nicht drauf schwören, dass es Klavier war…). Dann kam die Band auf die Bühne und spielte ein Intro im Zigeunerstil, nennen wir es einfach “Ho-ho-ho”, das war nämlich das einzige, was gesungen wurde. *g* Der Jackal kam hinzu, und dann ging es mit Katastrofen gleich mittenrein in die Zigeunermusik. Ich wusste nicht wirklich, wie ich es deuten sollte, dass der Jackal gleich beim ersten Lied völlig fertig und außer Atem zu sein schien – wie soll der denn das Konzert durchhalten? Aber ich vermute, dass lag einfach am Lied (denn Katastrofen ist ja wirklich anstrengend…), gepaart vermutlich mit einiger Aufregung und Anspannung, und beim zweiten Lied war dann alles wie immer.

Und weiter ging es mit Gypsy: Delikatessen, Djevelens Orkester, Senor Torpedo, Sigøynerblod und Resistansen! Äh – waaah?! Haben sie nicht mal gesagt, Djevelens Orkester spielen sie nie wieder, und mittlerweile ist es scheinbar fest im Programm? Und der Herr Torpedo? *japs* Hach ja. Ich weiß jetzt schon – den Teil kann ich mir immer und immer wieder anhören und werde ihn trotzdem immer wieder lieben. Denn ja, ich mag Resistansen immer noch. Auch nach über hundert Mal… =:-)

Dann kam Akt 2 – und damit das NEUE Konzert. Die Videoleinwand im Hintergrund war eindrucksvoll und wurde sehr schön eingesetzt, mit verschiedenen Animationen zur Violeta-Geschichte. Das sorgte zusammen mit der Singweise dafür, dass man echt eine “Show” erlebte. Es hatte ein bisschen was von Musical, und nu ja, irgendwie war es einfach NOCH intensiver als sonst. Wahrscheinlich lag das auch stark daran, wie der Jackal sich beim Singen ins Zeug legte; teilweise stand da nicht “der Jackal”, sondern Beatrice, Violeta oder Kenneth. Einfach… geil! Sorry, mir fehlen die Worte.

Los ging Teil 2 – natürlich – mit Philemon Arthur & The Dung. Und das Publikum drehte _komplett_ ab. Die Stimmung war zwar auch vorher schon klasse, aber da ging’s noch mal ein paar Stufen hoch, und JEDES Wort wurde mitgesungen. Es folgte Femtakt filosofi, was man live ja schon kennt, und danach Din kjole lukter bensin, mor. Das funktionierte auch toll, mit zweistimmigem Gesang vom Jackal und Hellraizer zu Beginn. Das Zählen am Ende übernahm das Publikum, natürlich dirigiert vom Jackal – klappte perfekt!

Und dann mein sofortiger Favorit: En for orgelet, en for meg. Ganz ehrlich: Ich hab keine Ahnung, ob/wie sie das mit dem Pfeifen gemacht haben, hab ich nicht drauf geachtet – irgendwie war ich mit feiern beschäftigt. *g* Aber den Violeta-Rap-Part in der Mitte übernahm ganz einfach… Hellraizer. *rofl* Aber total klasse! Hätte ich nicht vor Lachen am Boden gelegen, hätte ich ihn vermutlich bewundernd angehimmelt oder so. *lol* Und als ob das nicht schon genug für das Lied gewesen wäre, gab’s am Ende noch mal eine Steigerung, als sich der Jackal eine große Marschtrommel (also, genauer gesagt war’s glaub ich eine Konzerttrommel, aber… interessiert das irgendwen? Nö? Dachte ich mir *g*) umhängte und damit (!) auf das Ölfass stieg und wild rumtrommelte. Wahnsinn? Wahnsinn!

Danach folgte dann die nächste Radiosingle (und mein geheimer Albumfavorit, ja, nennt mich Mainstream-Girl *g*): Diamant til kull. Hach ja, schööööön! Getoppt werden konnte das dann natürlich nur noch durch Psycho under min hatt, ne? =:-D

Tja, und dann hatten sie ja eigentlich alles durch, was live spielbar sein dürfte… denkste. Dann kam doch allen Ernstes Svarte katter og flosshatter! Das funktioniert auch ohne Bond-Bläser, und nach dem Intro schnappte sich Omen ein Megaphon und schrie den Anfangsteil hinein. Und natürlich später noch einmal… und danach stellte er das Megaphon weg, tauchte einen Kamm in sein (Bier?-)Glass, kämmte sich theatralisch die Haare und versenkte den Kamm wieder im Glass. Äh, ja. Psycho under min Gasmaske? *gg*

Zuguterletzt gab’s dann natürlich noch Hjerteknuser, mit unglaublich lautem Gesang des Publikums. Hach, Konzerte in Norwegen sind schon toll! =:-D

Und damit war es dann Zeit für Akt 3! Jetzt sollte also das “normale” Kaizers-Konzert anfangen. Los ging’s mit Ompa til du dør, gefolgt von Bøn fra helvete und KGB. Also “alles wie immer” – und trotzdem: Ein Jahr lang nicht gesehen, ein Jahr lang vermisst, ohne es wirklich zu wissen, und sooooo schön, es jetzt endlich wieder zu kriegen!

Weiter ging es – nicht wirklich überraschend – mit Kontroll på kontinentet. Und jetzt sind wir dann endgültig bei dem Punkt “ich glaube dieser Band nichts mehr”: Mittendrin kam doch tatsächlich die alte Bandvorstellung, wortwörtlich wie immer! Einzige Ausnahme war, dass noch Thunders neuer Hut präsentiert wurde. Aber sogar Hellraizers Handtuch (und natürlich die Fontäne) war wieder da. Bitte nicht falsch verstehen: Ich LIEBE diese Vorstellung, von mir aus können sie die noch jahrzehntelang unverändert beibehalten, und Kontroll ohne Vorstellung ist einfach komisch. Aber wenn sie monatelang ankündigen, wie ANDERS doch die neue Tour wird und dass ALLES neu ist, dann können sie doch nicht die uralte Vorstellung wieder ausgraben? Die sie ja nie wirklich begraben hatten… Nee, sorry, das verstehe ich nicht. Aber okay, ich glaube ihnen einfach nichts mehr und freu mich dafür an der alten Vorstellung. =:-)

Anekdote am Rande: Killmaster wollte – wie auch schon mehrfach gesehen – nach seiner Vorstellung nicht aus dem Rampenlicht verschwinden und noch ein bisschen weiterspielen. Kommentar Jackal: “Wenn du mehr Gitarre spielen willst, musst du wohl eine eigene Band gründen.” *rofl*

Langsam aber sicher ging das Konzert dem Ende zu – und das letzte Lied war Maestro. Aber klar, natürlich gab es noch Zugaben, nämlich Enden av November und Dieter Meyers Inst (yay!). Vor letzterem erklärten sie, dass sie ja nur tolle Lieder hätten und überhaupt gar keine schlechten… na ja, Til depotet wäre vielleicht nicht soooo toll. Also, zwischen Til depotet und den anderen Kaizers-Liedern würde vielleicht noch gerade so ein Postgirobygget-Song liegen, wenn man die Lieder alle nach Qualität sortiert… Selbstbewusst? Hell yeah!

Das war’s – großes Adieu und Verbeugen, aber das Publikum ließ sie noch nicht endgültig verschwinden, also gab’s als letzte Zugabe noch 170. Ich mag das Lied nicht wirklich, aber ich muss zugeben: Es funktioniert einfach als Abschlusslied.

Und das war’s dann auch wirklich. Das euphorisierte Publikum strömte nach draußen, wer nicht schnell genug weg war, bekam noch ein Lokal-Fernseh-Mikro unter die Nase gehalten, und unten wurde der Merchstand gestürmt.

Morgen geht’s weiter. Und das Kaizersfieber ist wieder voll da… =:-)

Kommentare

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Tuuusen takk!! toller bericht jetzt bekomm ich vor lauter vorfreude schon einen herzkasperl!!! so schade dass ich nur ein konzert diese tour seh :/ muss ich halt doppelt genießen :P
Jackie (12.02.11)



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11.2.2011: Folken, Stavanger