(Original auf www.kaizers.no, Backup des Textes hier)

Die RA (Rogalands Avis) brachte gestern einen ganzseitigen Bericht über die Auslands-Aktivitäten der Kaizers, und daß die Band kein Geld mit diesem Unterfangen verdient.

(Da wir keinen Link zu der Sache im Netz finden, müssen wir aus dem Artikel zitieren)

"Kaizers Orchestra haben in den letzten Jahren viel darangesetzt, den europäischen Plattenmarkt zu erobern. Bisher kommt für die Plattenfirma durch dieses Unternehmen noch kein Geld herein." Das schreibt Journalist Eskil Eriksen in der Einleitung; er hat mit Remo Rehder von Kaizers Plattenfirma Farmen gesprochen.

- Tja, so weit ist das ganz klar und richtig, sagt Geir Kaizer, der die Zeitung am Morgen über einer Tasse Kaffee daheim in Bryne gelesen hat.

- Es ist vielleicht nicht wahr, daß wir versuchen, den europäischen Plattenmarkt zu "erobern", so als ob wir U2 wären, wir sind ja doch trotz allem ein Nischenprodukt, und wir sind uns dessen bewußt, aber aber, das ist kein so großer Deal.

Dennoch gibt es da etwas in dem Text über das Hellraizer stutzt, nämlich daß Remo erklärt, warum er kein Geld durch den Auslandsverkauf der Kaizers verdient:

"(...) Außerdem kostet es, die Kaizers raus auf Tournee zu bringen. Eine Kaizers-Tour beinhaltet zwischen 12 und 14 Menschen. Alle müssen Lohn bekommen, Hotel usw., sagt Rehder."

- Hier muß dringend ein bißchen was korrigiert werden. Nach dem, was Mr. Rehder zu den Tourneeausgaben sagt, sollte man fast glauben, daß er daran beteiligt wäre, sie zu decken, aber das ist ja nicht der Fall.

- Nein, oder, ist da kein bißchen Toursupport zu holen?

- Als wir beispielsweise im April zwei Wochen auf "Release Tour" waren, etwas, wofür Remo ca. sechs Monate Vorbereitungszeit hatte, da war die neue Platte noch nicht mal in den Geschäften. Außerdem hatten viele der Journalisten, mit denen wir gesprochen hatten, ihre Promoexemplare des Albums noch nicht bekommen, und wußten sehr wenig über Evig Pint, so daß wir ohne Platte und ohne etwas, über das wir reden konnten, im Regenwetter der Alpen (?!? *lol*) standen. Echt eine tolle Release Tournee.

- Und dann kamen wir heim, und die Tournee war ganz schön kräftig ins Minus gegangen, das heißt, das Geld, das wir von den Veranstaltern eingenommen haben, reichte nicht aus um Bus und Crew zu bezahlen, was unsere Ausgabenposten sind, die Band bekommt kein Ged, und Hotels haben wir im Ausland nicht, also war das gewiß keine Release Tour mehr (?). Remo wollte jedenfalls nicht wirtschaftlich dazu beitragen, diese Plattenveröffentlichung zu tragen, die wir draußen promotet hatten. Der gesamte Verlust wurde uns auferlegt.

- Ist es nicht seltsam, wie viele einen umschwärmen, wenn das Geld reinkommt, und wie wenige da sind, wenn die Rechnungen kommen?

- Sehr seltsam. Als wir Remo fragten, ob das nicht teilweise seine Verantwortung wäre, die Promotion für sein Album finanziell zu stützen, und seinen Teil des Verlusts zu tragen, lehnte er das ab. Also nein.

- Aber er hat euch bei früheren Tourneen wirtschaftlich unterstützt?

- Bei einer früheren Tournee, Einzahl. Ja, er hat 50000 beigetragen, als wir letztes Jahr im September/Oktober sechs Wochen draußen waren, außer dem war da nichts zu holen, und wir sind bei jeder Tour, auf der wir waren, ins Minus geraten. Das, was er beigetragen hat, macht vielleicht 5% von dem aus, was für eine Band mit unserer Aktivität normal gewesen wäre.

- Im Endeffekt sagt er, daß es für uns teuer ist, auf Tournee zu sein, und tut so, als sei er es, der das finanziert, und das ist schlicht und einfach nicht der Fall. Es sind Kaizers Orchestra, die das ganze Risiko tragen.

- Remo gibt auch das neue Tønes-Album raus, das vorläufig nur im Verkauf in lokalen Geschäften in Sør-Jæren ist, zur großen Verwunderung des Künstlers, was denkt ihr darüber?

- Verwunderung ist wohl das Wort, das man da gebrauchen kann. Aber es wird spannend sein, das neue Album von Tønes zu hören. Er ist ein guter Kerl, und er verdient nicht, daß die Plattenfirma ihn kaputtmacht.

Hoffen wir das. Tønes Album "Grønnare Gras" kommt wohl im Verlauf des Sommers raus.



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