(Original auf www.kaizers.no, Backup des Textes hier)
Es ist nicht übel, einen dreiseitigen Artikel im Dagbladet zu bekommen, nur mit einem fünfminütigen Interview. Geir Kaizer schafft das jedenfalls, und sogar ohne es zu beabsichtigen.Laut der heutigen Dagbladet-Ausgabe steht das gesamte Kaizers Orchestra am Rande des Selbstmordes, aufgrund von Tinnitus-Beschwerden und lärmbedingten Schmerzen. Es ist unvorstellbar, wie schlimm es ist. Eigentlich werden sie nur noch von ihren Anzügen aufrecht gehalten, scheint es. Oder sind es etwa einfach nur die Zeitungen, die gerade Schlagzeilen brauchen?
- Das Telefon klingelte, es ist schon ein paar Wochen her, und eine Dame fragte, wie es so mit dem Gehör aussieht, bei all dem Lärm, dem wir auf Tour täglich ausgesetzt sind. Und wie es sich gehört, antwortete ich daß ja, dem Gehör geht's gut, und daß wir auf der Bühne speziellen Gehörschutz tragen, um uns zu schützen.
- Nun ja, das klingt nach einer Sensation! Eigentlich seltsam, daß es nicht fünf Seiten wurden, jetzt wo Du das so sagst!
- Ja, absolut. Dann fragte sie, ob wir Tinnitus oder Ohrensausen hätten, und darauf antwortete ich, daß da schon ein bißchen Ohrensausen wäre, aber das wäre nicht weiter schlimm, und außerdem wies ich darauf hin, daß Janove vor kurzem sein Gehör hat testen lassen und volle Punktzahl erreichte, alles super also, aber das paßte ja nicht in das rein, was sie schreiben wollte.
- Bist du nicht mediengewandt genug, um zu wissen, daß man hin und wieder den Mund halten sollte, Geir?
- doch...
- Hä! Ich hab dich nicht gehört!!
- Äh.. Also, ich finde ja, daß es gut ist, daß Dagbladet das Thema aufgreift, denn ich glaube, daß Gehörschäden bei den Generationen, die jetzt aufwachsen, immer weiter verbreitet sein werden, und die Behandlungsalternativen in Norwegen sind ja ziemlich im Stillstand, aber es muß doch Arten und Weisen geben, sowas anzugehen, meine Güte. Ich sagte ihr, sie sollte besser Madrugada kontaktieren, die haben ja einer Tinnitusbehandlungsstätte in Estland gedankt, als sie vor einigen Jahren den Spellemannspris gewonnen haben. Das wäre etwas, worüber man berichten kann.
- Vielleicht waren sie schlau genug, den Mund zu halten?
- Wahrscheinlich, aber das werde ich von jetzt ab auch tun. Das verspreche ich. Wußtest du eigentlich, daß wir am 6. März ein Livealbum herausbringen? Das ist klasse!
- Dein Ohrensausen ist also nicht so schlecht, daß Du das nicht hören kannst, oder?
- Haha. Seeeeeehr lustig.